Multiple Sklerose und Kinderwunsch
Die Multiple Sklerose (MS) ist mit weltweit zirka 2,5 Millionen Betroffenen eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS). Frauen erkranken dreimal häufiger an MS als Männer und sind bei Diagnosestellung überwiegend im gebärfähigen Alter, sodass die Familienplanung ein zentrales Thema ist. Überholt ist die bis in die Sechzigerjahre geteilte Haltung, Frauen mit MS von einer Schwangerschaft (SWS) abzuraten. Neuere Erkenntnisse führten zu einem Paradigmenwechsel: Heute stellt die Diagnose einer MS keinen Einwand gegen eine SWS dar. Der folgende Artikel soll alltagsrelevante Aspekte beleuchten, wobei auch die Vaterschaft diskutiert wird. Die Ausführungen und Empfehlungen basieren auf der aktuellen Literatur, den Leitlinien des Kompetenznetzes für Multiple Sklerose und Registerdaten.