Störungen des Essverhaltens und psychologische Dysfunktion im Kontext mit der bariatrischen Chirurgie
Trotz der wachsenden Verbreitung der Adipositas verfügen wir heute über keinerlei konservative Therapiemöglichkeiten. In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass diätetische Massnahmen, Medikamente und/oder Verhaltenstherapie in der Betreuung adipöser Patienten kurz- und insbesondere langfristig unzureichend sind. Tatsächlich weisen 75 Prozent der Patienten bereits ein Jahr nach der Behandlung und etwa 90 Prozent zwei Jahre später wieder ihr Ausgangsgewicht auf (1–4). Die zunehmende Prävalenz und der wachsende Schweregrad der Adipositas, das Versagen konservativer Massnahmen und die Forderung nach einer langfristig wirksamen Lösung haben dazu geführt, dass den chirurgischen Verfahren inzwischen eine wachsende Bedeutung in der Adipositastherapie zukommt (5, 6). Der nachfolgende Beitrag beschreibt die Notwendigkeit einer intensiven Abklärung und Beratung des Patienten vor bariatrischen Eingriffen durch ein kompetentes multidisziplinäres Team, in dem auch der Psychologe/Psychiater eine wichtige Rolle spielt.