Geflüchtete sind von schwierigen Lebensbedingungen betroffen, welche die Entwicklung von psychischen Störungen begünstigen. Der lange Asylprozess, die erschwerten Wohn- und Arbeitsbedingungen, der Verlust naher Angehöriger und die Erfahrung von Rassismus und Diskriminierung sind oft verbunden mit Symptomen wie Stress, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Gleichzeitig ist der Zugang zu professioneller Unterstützung oft erschwert aufgrund sprachlicher Hürden, kulturell unterschiedlicher Annahmen zu Krankheit und Gesundheit sowie aufgrund der häufig starken Stigmatisierung von psychischen Störungen in der Herkunftskultur. Für Geflüchtete können digitale Angebote eine Möglichkeit sein, wichtige Informationen in ihrer Sprache zu erhalten. Ausserdem können solche digitalen Angebote als niederschwellige Interventionen zur Behandlung oder Vorbeugung psychischer Störungen genutzt werden. In diesem Beitrag werden die bisherigen Erfolge sowie das künftige Potenzial der Nutzung von digitalen Medien für die psychologische und psychosoziale Unterstützung dargestellt.
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