Kulturanthropologische Überlegungen zur Bedeutung des Schmerzes in der versicherungsmedizinischen Begutachtung der Schweiz (Teil 2)
In Teil 1 (Heft 3/2009, 35–39) wurde unter anderem dargestellt, dass Schmerz bei Repräsentanten mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund möglicherweise unterschiedlich empfunden und – vor allen Dingen – hinsichtlich seiner Bedeutung für die Zumutbarkeit von Erwerbstätigkeit unterschiedlich bewertet wird. Die Kontroverse läuft im Kern auf die Frage hinaus, ob ein nur kulturbedingtes Schmerzverhalten überhaupt ein versichertes Risiko darstellen sollte. In einer homogenen Kultur erübrigt sich der Hinweis auf ein kulturbedingtes Schmerzverhalten.