Geschichte der Ernährung in der Schweiz (ab 1820)
Wie kam das Jod ins Salz?
Eine Präventionsgeschichte (1820–1930)
Wer im Supermarkt Speisesalz kauft, findet in der Regel auf der Packung den Zusatz «mit Jod». Hinter diesem unscheinbaren Hinweis verbirgt sich eine der erfolgreichsten Gesundheitsmassnahmen in der Schweiz des 20. Jahrhunderts: die sogenannte Jodsalzprophylaxe. Mit der staatlichen Verordnung, dem Kochsalz eine kleine Dosis Jod beizufügen, fand man ein effektives Mittel, um einem der grössten Gesundheitsprobleme in den Alpenländern vorzubeugen. Gemeint sind der endemische Kropf und seine Begleiterscheinungen, die von Minderwuchs, Schwerhörigkeit und Taubheit bis zum Kretinismus reichten – eine durch geistige Retardierung und Zwergwuchs gekennzeichnete Entwicklungsstörung.