trans* und Sexualität – Vielfalt erlaubt – aber auch gelebt?
Sexuelle Vielfalt ist seit den Achtzigerjahren ein zentrales Thema in der Sexual- und Genderforschung. Über die Pluralisierung des Sexuellen, die Ausbildung und die Sichtbarkeit einer bis anhin unbekannten Vielfalt legitimer sexueller Lebens- und Erlebniswelten herrscht weitgehend Konsens. Weniger Konsens besteht jedoch hinsichtlich der Frage, ob und in welchem Umfang und in welchen Formen sexuelle Vielfalt tatsächlich gelebt wird beziehungsweise gelebt werden kann. Klassische Outcome-Studien bezüglich des Gesundheitsempfindens von trans*Personen greifen zu kurz. Denn trans*Menschen sehen sich nicht bloss vor die Aufgabe gestellt, wieder oder erstmals mit ihrem Körper und ihrer Sexualität im Einklang zu leben, sie sind zudem gesellschaftlichen Verhältnissen ausgesetzt, die ihre Existenz nicht vorsehen.