Die Zunahme des krankhaften Übergewichts mit seiner assoziierten Morbidität und Mortalität stellt aus gesundheitspolitischer Sicht nicht nur in der Schweiz eines der grössten Probleme des 21. Jahrhunderts dar. Weltweit sind derzeit etwa 1,6 Milliarden Menschen übergewichtig, Tendenz steigend. Chirurgische Verfahren zur Adipositastherapie – die sogenannte bariatrische Chirurgie – stellen zurzeit die einzige Behandlungsmöglichkeit dar, die langfristig nicht nur zu einem klinisch relevanten Gewichtsverlust, sondern auch zu einer deutlichen Besserung der Übergewichts-assoziierten Begleiterkrankungen und der damit verbundenen Sterblichkeit führt. Viele der zugrunde liegenden Mechanismen der bariatrischen Chirurgie sind noch unklar, und vieles deutet darauf hin, dass entgegen ursprünglichen Annahmen eine kalorische Malabsorption oder eine reduzierte Nahrungsaufnahme durch mechanische Restriktion keine oder nur eine geringe Rolle für die Reduktion des Körpergewichtes spielen. Stattdessen scheint die Gewichtsabnahme nach Magenbypass auf komplexen neurophysiologischen und neuroendokrinologischen Mechanismen zu beruhen. Der vorliegende Artikel soll einen kurzen Überblick über den derzeitigen Wissensstand zur Regulation von Körpergewicht und Essverhalten durch gastrointestinale Hormone geben und beleuchten, wie bariatrische Operationen in diese Mechanismen eingreifen.
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