Gewichtszunahme durch Psychopharmakotherapien – eine Herausforderung für die Ernährungsberatung
Helena Jenzer1,2 Sandra Andrea Weber3, Nadia Leuenberger1, Jessica Stetter1, Leila Sadeghi1
Gewichtszunahmen sind eine häufige unerwünschte Wirkung pharmazeutischer Wirkstoffklassen zur Behandlung der Erkrankungen des Zentralnervensystems. Insbesondere sedierende Psychopharmaka sind oftmals (Mit-)Ursache von Gewichtszunahmen bei Klienten der Ernährungsberatung. Bei Kombinationstherapien, wie sie häufig in der Psychiatrie anzutreffen sind, wird die Interpretation zunehmend schwieriger und zur Herausforderung für das interdisziplinäre Team aus Gesundheits- und Medizinalpersonen. Ein interdisziplinärer Ansatz zur Abstimmung von Pharmakotherapie und Ernährung plus Diätetik ist deshalb ein valables Mittel, um die unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren. Drei Fallbeispiele zeigen mögliche Vorgehensund Adaptationsweisen beim interdisziplinären Gewichtsmanagement in der Folge von Psychopharmakotherapien. Zur Fallbewertung sollten in jedem Fall die pharmakokinetischen und -dynamischen Situationen in Bezug auf Interaktionen im hepatischen Metabolismus durch die CYP-450-Isoenzyme und kompetitive Antagonismen an den Rezeptoren evaluiert werden.