Konversionsstörungen-Hintergründe – Diagnostik – versicherungsrechtliche Bewertung
Konversionsstörungen werden als eine Gruppe von psychischen Störungen aufgefasst, die traditionell als Ausdruck eines dissoziativen Prozesses gesehen werden. Letztlich gibt es nur spekulative Erklärungsansätze über das Zustandekommen von Konversionsstörungen, wenngleich weitgehend Einigkeit über die Existenz von dissoziativen Mechanismen in der Pathogenese besteht. Für den Psychiater besteht die Schwierigkeit, dass Konversionsstörungen im ICD-10 im Vergleich zu DSM diagnostisch nicht gleich eingereiht werden. Dem Gutachter sollte bewusst sein, dass er mit der Aussage, ein präsentiertes Funktionsdefizit sei nicht authentisch beziehungsweise wurde willentlich gesteuert, eine grosse Verantwortung übernimmt, da positive Beurteilungen für die Betroffenen einschneidende Konsequenzen haben.