Clusterkopfschmerzen gehören als primäre Kopfschmerzen zu den sogenannten trigemino-autonomen Kopfschmerzerkrankungen (TAK). Neben streng einseitigen Kopfschmerzattacken von starker bis sehr starker Intensität und jeweils 15 bis 180 Minuten Dauer kommt es zu ipsilateraler autonomer Begleitsymptomatik und/oder zu körperlicher Unruhe bzw. Bewegungsdrang. Typischerweise ist der Leidensdruck der Patienten während der Clusterepisoden sehr hoch und kann selten bis zum Suizid führen. Das Neuropeptid Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) spielt in der noch unvollständig geklärten Pathophysiologie sowohl von Clusterkopfschmerzen als auch der Migräne eine wichtige Rolle. Während sich die neuen monoklonalen Antikörper gegen CGRP bzw. dessen Rezeptor in der Migräneprophylaxe als hoch wirksame Therapie etabliert haben, ist die Datenlage zur Wirksamkeit der CGRP-Antagonisten bei Clusterkopfschmerzen, trotz pathophysiologischer Gemeinsamkeiten, weniger klar, und keiner der verfügbaren monoklonalen Antikörper ist bei Clusterkopfschmerzen in Europa derzeit zugelassen. Anhand eines Fallbeispiels und der aktuellen Studienlage diskutieren wir einen etwaigen Stellenwert der CGRP-Antikörper in der Off-label-Prävention episodischer Clusterkopfschmerzen.
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