Neuropsychologische Demenzdiagnostik: Update und Ausblick mit Fokus auf den Bereich der sozialen Kognition
Kognitive Störungen gehören zu den frühesten Zeichen von neurodegenerativen Erkrankungen, weshalb der Neuropsychologie in der interdisziplinären Demenzdiagnostik eine zentrale Funktion zukommt. Das aus der neuropsychologischen Testuntersuchung resultierende kognitive Ausfallsmuster kann Hinweise auf neuroanatomische Veränderungen und damit verbunden auf die zugrunde liegende neurodegenerative Erkrankung liefern, was einen wichtigen Beitrag zur Diagnosestellung darstellt. Obwohl Störungen der sozialen Kognition im Frühstadium von verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen auftreten, erfassen die in der Schweiz aktuell in der klinischen Routine eingesetzten neuropsychologischen Verfahren diesen Bereich nicht. Im Zentrum dieses Artikels steht die Beschreibung von sozial-kognitiven Symptomen und den damit assoziierten neuronalen Netzwerken bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen sowie von potenziellen Instrumenten zur Erfassung in der klinischen Routine. Eingerahmt wird dieser Teil von einem kurzen Einblick in die kognitive Diagnostik in der hausärztlichen Praxis, in die interdisziplinäre Demenzdiagnostik in einer Memory Clinic sowie in die aktuellen Entwicklungen in der Neuropsychologie, einschliesslich der Digitalisierung der neuropsychologischen Demenzdiagnostik.