Perspektiven Hausarztmedizin
Interview mit Dr. med. Isabelle Fuss und Ariane Möckli
– Trotz Optimierungspotenzial – wir müssen dankbar für unsere Gesundheitsversorgung sein
– Der Schritt in die Selbstständigkeit war genau richtig
Interview mit Dr. med. Isabelle Fuss und Ariane Möckli
– Trotz Optimierungspotenzial – wir müssen dankbar für unsere Gesundheitsversorgung sein
– Der Schritt in die Selbstständigkeit war genau richtig
Antikoagulation und Operation
Steht ein antikoagulierter Patient vor einem operativen Eingriff, müssen präoperativ einige Fragen geklärt werden: Muss die Antikoagulation beendet werden? Wenn ja, ist ein Umstellen auf niedermolekulares Heparin notwendig? Bei Patienten, die mit einem Vitamin-K-Antagonisten antikoaguliert werden, stellt sich die Frage nach einem Bridging. Unter Therapie mit einem nicht Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulans gibt es klare Empfehlungen, wann die Antikoagulation zu beenden ist. Hier einige Tipps für den Hausarzt.
Therapeutische Optionen zur Herzrhythmuskontrolle
Studien haben zuletzt neue Belege dafür liefern können, dass eine herzrhythmuskontrollierende Therapie insbesondere bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) und Herzinsuffizienz wirksam und sicher ist. Zudem gab es auf diesem Gebiet in jüngster Zeit Innovationen, welche zur weiteren Verbesserung dieser Behandlung beitragen können. Ein aktueller Review hat die bestehende Evidenz, die für die Rhythmustherapie bei VHF spricht, sowie die Konsequenzen, die sich aus ihrer Anwendung bei verschiedenen Indikationen ergeben, zusammengetragen.
Prostatakarzinomdiagnose
Bei der Diskussion um das Pro und Contra des PSA-Screenings spielt die Sorge wegen unnötiger Prostatabiopsien und der damit verbundenen Risiken eine grosse Rolle. In den letzten zehn Jahren hat sich neben dem klassischen, ultraschallgestützten Biopsieverfahren (TRUS) die magnetresonanztomografiegesteuerte Biopsie (MRI-TB) etabliert. Gemäss einem kürzlich publizierten Review bietet Letztere eine Reihe von Vorteilen.
Aus für ASS in der Primärprävention
Acetylsalicyläure (ASS) ist eine weltweit häufig eingesetzte Substanz. Sie ist preisgünstig, und ihr Nutzen ist in der kardiovaskulären Sekundärprävention unbestritten. In der Primärprävention war ihr Nutzen jedoch nie ganz klar belegt. Wegen des erhöhten Blutungsrisikos empfahlen internationale Guidelines ASS nur bei einem 10-Jahres-Risiko > 10 Prozent für kardiovaskuläre Ereignisse. 2018 wurden drei grosse Studien publiziert, die entweder keinen oder einen kleinen Nutzen zeigten, der durch das erhöhte Blutungsrisiko aufgehoben wurde. Wo ASS seine Berechtigung hat, skizzierte Prof. Thomas Lüscher, Royal Brompton and Harefield Hospitals am Imperial College, London (UK), und Universitätsspital Zürich, am Präventionssymposium des Universitätsspitals Zürich.
Antworten auf Fragen aus der Praxis
Im Rahmen einer interaktiven Fortbildung stand der Gastroenterologe Dr. med. Stefan Hartmeier, Brugg, Kollegen aus einer hausärztlichen Praxis Rede und Antwort. Dabei ging es zum Beispiel um die Dauer der Laxanzieneinnahme bei chronischer Obstipation, die Rolle der Calprotectinbestimmung beim Reizdarmsyndrom und die Frage, inwieweit man sich bei der Ernährung einschränken sollte.
Magenkrebs
Gemäss einer aktuellen chinesischen Langzeitstudie scheinen eine Helicobacter-pylori-Behandlung sowie eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen und Knoblauch noch mehr als 22 Jahre nach Beginn der Intervention mit einer statistisch signifikanten Abnahme des Mortalitätsrisikos aufgrund von Magenkrebs assoziiert zu sein. H.-pylori-Eradikation und Vitaminsupplementation waren zudem mit einem statistisch signifikanten Rückgang der Magenkrebsinzidenz vergesellschaftet.
Zusammenkunft von 14 000 Gastroenterologen
Was gibt es Neues in der Gastroenterologie? In den vergangenen Jahren liess die Hepatitis C die Publikationzahlen hochschnellen, heute ist es das Thema des Mikrobioms. An der UEG-Week fanden viele Sessions dazu statt. Prof. Emad El-Omar, St. George & Sutherland Clinical School, University of New South Wales, Sydney (AUS), präsentierte ausgewählte Neuheiten auf dem gastroenterologischen Gebiet.
Orthopädische Operationen
Der Orthopädie wird von den Medien oft vorgeworfen, zu viele Operationen durchzuführen. Am 79. Jahreskongress der Schweizer Orthopäden stellte man sich dieser Frage und wählte «unnötige Operationen» als Hauptthema des Kongresses. Neben grundsätzlichen Methodikfragen standen häufige Operationsindikationen auf dem Prüfstand. Oft gab es kein eindeutiges «Ja» oder «Nein», sondern die beste Entscheidung musste aufgrund von unterschiedlichen Variablen gefällt werden. Zwei Themen sind auch für die Hausarztpraxis wichtig: Dr. Jan Rosenkranz, Klinik für Unfallchirurgie am Kantonsspital Luzern, stellte die Frage, ob alle Implantate nach einer Fraktur wieder entfernt werden müssen, und Prof. Paul Heinis, Orthopädie Sonnenhof Bern, widmet sich dem kontroversen Thema der Zementaugmentation bei Wirbelfrakturen.
Fahreignungsbeurteilung bei Senioren
Eine Fahreignungsbeurteilung kann für die «Prüflinge» gravierende Konsequenzen haben, je nachdem, was der Arzt auf dem Formular ankreuzt. Klare Befunde sollten klar kommuniziert und unklare Befunde erst durch weitere nicht amtliche Untersuchungen weiter abgeklärt werden. Tipps dazu gab Dr. Matthias Pfäffli, Institut für Rechtsmedizin, Bern, Vorsitzender der Sektion Verkehrsmedizin der Schweizerischen Gesellschaft für Rechtsmedizin, am Schweizerischen Jahreskongress der Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) in Basel.