Transkript
PRAXIS
Erfahrungsberichte aus der Praxis
In der Folge beschreiben ein Arzt und eine Ärztin, wie sie in ihrer Praxis die Urtinkturengemische Cyanara comp. und Silybum marianum comp. der Firma Spagyros einsetzen. Die beiden Mischungen sind für die individuelle Anwendung bei Verdauungsbeschwerden entwickelt worden. Zusammensetzung: vgl. Kasten.
Solche Erfahrungsberichte mögen Ärzten und Ärztinnen im Praxisalltag Anstösse geben, selber individuelle Rezepturen einzusetzen. Weiter erweitern sie den Erfahrungsschatz von Anwendern/innen und sind auch deswegen wertvoll, weil sie aus der Wirklichkeit des Praxisalltages stammen.
Erfahrungsberichte mit Cynara comp.
Dr. med. Michaela Wurmehl, Basel Cynara comp. der Firma Spagyros verwende ich bei meinen Patienten schon lange erfolgreich bei allen Formen von Verdauungsschwäche, sei dies Obstipation, Übelkeit, Dyspepsie, Colon irritabile, Gefühl eines vollen Bauches, Blähungen oder
Kasten: Zusammensetzung der Urtinkturgemische
Cynara comp. Cynara scolymus TM und spag. 34%, Artemisia absinthium TM und spag. 22%, Taraxacum off. TM und spag. 22%, Gentiana lutea TM und spag. 12%, Artemisia abrotanum TM und spag. 10%.
Silybum marianum comp. Silybum marianum TM und spag. 54%, Fumaria off. TM und spag. 28%, Valeriana off. TM und spag. 12%, Chelidonium majus TM und spag. 3%, Quassia amara TM und spag. 3%
Schmerzen in der Gallegegend nach dem Essen. Kombiniert mit dem Präparat Silybum marianum comp. Spagyros lässt sich bei 3 bis 4 Mal täglicher Einnahme à 30 Tropfen vor dem Essen der Cholesterinspiegel um 0,5 bis 1,5 Einheiten sowie erhöhte Werte der alkalischen Phosphatase senken! Ausserdem fühlen sich die Patienten allgemein wohler und haben mehr Energie. Möchten die Patienten die Tropfen nicht mit an den Arbeitsplatz nehmen, empfehle ich die Einnahme sofort nach der Heimkehr und nochmals vor dem Schlafengehen. Letzterer Zeitpunkt ist ohnehin günstig, da so gemäss der Chinesischen Organuhr die «Galle» gerade zur rechten Zeit (23–1h) energetisch unterstützt wird.
Dr. med. Stephan von Arx, Zuchwil Cynara comp. kommt bei uns vorwiegend zum Einsatz, wenn es um Cholezystopathien geht, ebenfalls bei Menschen, die Mühe haben, etwas schwere Nahrung zu tolerieren. Regelmässig gebe ich es nach Cholezystektomien. Es kommt auch zum Einsatz bei funktionellen Kolopathien respektive Verstopfung. Die Assoziation mit «Cynar» respektive Artischocke im weitesten Sinn ist für viele Anwender hinweisend und bestätigt deren bereits vorhandenes Wissen über diese Pflanze.
Erfahrungsberichte mit Silybum marianum comp.
Dr. med. Michaela Wurmehl, Basel Dieses bei den Patienten sehr beliebte Lebermittel lässt sich ebenso breit anwenden wie Cynara comp., nämlich überall, wo die Leber in ihrer Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktion unterstützt werden muss. Dies ist bei und nach Hepatitiden, Pfeiffer‘schem Drüsenfieber, Fettleber, Zirrhose, Belastung durch viele chemische Medikamente, vor allem Chemotherapie, Psychopharmaka u.a. sowie durch Gifte (Amal-
gam, Formaldehyd, Pestizide! etc.) der Fall. Symptome der Leberschwäche ohne organische Diagnose wie Übelkeit, dyspeptische Beschwerden, Blähungen und Völlegefühl, Inappetenz sowie Schlafstörungen (Erwachen um 3h) lassen sich genauso gut behandeln wie labormässig erhöhte Leberwerte (gamma-GT, ASAT, ALAT, LDH). Etwas im Widerspruch zur Lebertherapie steht die Fertigung der Tropfen aus galenischen Gründen mit hochprozentigem Alkohol. Sehr sensiblen Patienten empfehle ich dann jeweils, gleich nach Einnahme der aktuellen Tropfen die nächste Tropfenportion ins Glas mit lauwarmem Wasser zu zählen und stehen zu lassen, sodass der Alkohol verdampfen kann. Gäbe es eine Möglichkeit, die Tropfen mit weniger oder frei von Alkohol zu fertigen, wäre es auch ein ideales Kindermittel.
Dr. med. Stephan von Arx, Zuchwil
Dieses Medikament setzen wir bei Hepato-
pathien ganz allgemein ein. Es kommt in
Frage bei Medikamentenintoleranzen (bei
allopathischen Medikamenten). Ferner set-
zen wir es ein bei medikamentös oder
aethylisch geschädigten Lebern, nach He-
patitis, ebenfalls bei Fett-Intoleranz. Im
Rahmen einer homöopathischen Behand-
lung, welche eine Drainage beinhaltet,
zum Beispiel nach Sulfur, bekommen die
Patienten Silybum marianum comp. um
«Auszuscheidendes» besser ableiten zu
können. So kann es durchaus sinnvoll sein,
bei dermatologischen Fällen mit stark pro-
duktiver Haut zum homöopathischen
Mittel auch noch Silybum marianum
comp. hinzuzugeben. Insgesamt ist Sily-
bum marianum comp. ein Mittel, welches
adjuvant bei vielen Behandlungen gege-
ben wird, in denen in irgendeiner Weise die
Leberfunktion optimiert respektive unter-
stützt werden muss.
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2/2012
thema PHYTOTHERAPIE
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