ARS MEDICI-Dossier 12/2015
Zum Jahr gegen den neuropathischen Schmerz – Therapieempfehlungen aktualisiert
Bis neuropathische Schmerzen diagnostiziert und adäquat therapiert werden, vergehen oft Jahre. Zur Förderung des Wissens zu dieser Erkrankung hat die Europäische Schmerzföderation (EFIC) zusammen mit der International Association for the Study of Pain (IASP) das Jahr 2015 zum Jahr gegen den neuropathischen Schmerz erklärt. Zudem hat die NeuPSIG (Special Interest Group on Neuropathic Pain) gerade eine aktualisierte Version ihrer Therapieempfehlungen herausgegeben.
Therapeutische Optionen bei neuropathischen Schmerzen
Neue Richtlinien der Canadian Pain Society
Zur Behandlung neuropathischer Schmerzen wird ein abgestuftes Vorgehen empfohlen. Medikamente der ersten Wahl sind Gabapentinoide, trizyklische Antidepressiva und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer. Als Second-Line-Optionen gelten Tramadol und kontrolliert freisetzende Opioidanalgetika. Cannabinoide haben sich als Substanzen der dritten Wahl etabliert. Mit Analgetikakombinationen kann die Schmerzlinderung oft verbessert werden.
Durchbruchschmerzen – Behandlung in der Hausarztpraxis
Tumorpatienten und Patienten mit chronischen Schmer-zen, zum Beispiel mit postherpetischer Neuralgie, Lumb-algie, neuropathischen oder Phantomschmerzen – vorDurchbruchschmerzen ist niemand gefeit. Umso wichtigersind eine korrekte Schmerzanamnese und eine darausresultierende, patientenfreundliche Anwendung verschie-denster Therapieoptionen in der hausärztlichen Praxis.
Frauen mit Genitalkarzinomen gut begleiten
Umgang mit Symptomen sowie Nebenwirkungen der Chemotherapie
Die Behandlung des Genitalkarzinoms der Frau hat sich in den letzten Jahren gewandelt und ist heute interdisziplinär. Die gemeinsame Betreuung mit Zuweiser und Hausarzt ist essenziell (1) – durch den wechselseitigen Austausch, beispielweise an gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen, steigt die Behandlungsqualität für die Patientin. Die Therapie umfasst in der Regel die Operation mit anschliessender Chemotherapie und/oder Radiotherapie. Der vorliegende Artikel beschreibt die wichtigsten Symptome sowie Nebenwirkungen, die während der Chemotherapie auftreten.
Chronisch funktionelle Obstipation
Rationales Management erforderlich
Die chronische funktionelle Obstipation kommt im klinischen Alltag häufig vor. Eine sorgfältige Diagnostik ist erforderlich, um organische Ursachen auszuschliessen. Neben einer Änderung der Lebensgewohnheiten und einer Umstellung der Ernährung spielen Laxanzien eine wichtige Rolle bei der Therapie. Besonders empfehlenswert ist Macrogol. Neben einer guten Verträglichkeit ist das Kosten-Effektivitäts-Verhältnis günstig. Macrogol 4000 ist geschmacksneutral.
Starke chronische Schmerzen im Kreuz
Retardiertes Tapentadol effektiver als retardiertes Oxycodon/Naloxon
Eine prospektive, randomisierte und kontrollierte IIIb/IV-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Tapentadol retard bei chronischen Kreuzschmerzen wirksamer ist als das Retardpräparat Oxycodon/Naloxon und eine bessere gastrointestinale Verträglichkeit aufweist.
Umeclidinium plus Vilanterol gegen COPD
Bessere Bronchodilatation, weniger Exazerbationen
Eine systematische Übersichtsarbeit hat die therapeutische Beeinflussung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung mit der neuen Kombination Umeclidinium plus Vilanterol in Vergleichsstudien mit den Einzelkomponenten und zwei herkömmlichen Therapien untersucht.
Sequenzielle Therapie postmenopausaler Frauen mit Osteoporose
Denosumab und Teriparatid: Auf die Reihenfolge kommt es an
Medikamente zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose werden zwei Kategorien zugeordnet: Entweder handelt es sich um antiresorptive, also den Knochenabbau hemmende, oder um osteoanabolische, das heisst den Knochenaufbau fördernde Wirkstoffe. Mehrere qualitativ hochwertige randomisierte, kontrollierte Untersuchungen haben sich in der Vergangenheit den Effekten einer aufeinanderfolgenden Therapie mit sowohl anabolischen Substanzen als auch antiresorptiv wirkenden Bisphosphonaten gewidmet. Die aktuellen Ergebnisse der DATA-Switch-Studie zeigen nun erstmals für die spezielle sequenzielle Therapie mit Denosumab und Teriparatid, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, in welcher Reihenfolge beide Medikamente eingesetzt werden.
Inhalt/Impressum
EDITORIAL
PHARMAKOTHERAPIE
NEUROPATHISCHE SCHMERZEN
- Zum Jahr gegen den neuropathischen Schmerz - Therapieempfehlungen aktualisiert
- Therapeutische Optionen bei neuropathischen Schmerzen
DURCHBRUCHSCHMERZEN
GENITALKARZINOME
WEITERE RUBRIKEN
- Chronisch funktionelle Obstipation
- Starke chronische Schmerzen im Kreuz
- Umeclidinium plus Vilanterol gegen COPD
- Sequenzielle Therapie postmenopausaler Frauen mit Osteoporose