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Rheumatische Polyarthritis – hohe Salizylgaben

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94. Jahrgang; ISSN 0004-2897
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Die unbefriedigenden Erfolge der Salizylbehandlung sind nach Dozent J.T. Peters (Krankenh. Maria-Stichting, Haarlem) auf die zu niedrige Dosierung zurückzuführen. Bei einer akuten fieberhaften Polyarthritis soll man 15 9 Natr. salicyl. pro Tag verabreichen, dazu zur Entgiftung des Salizyls 30 g Natr. bicarbonicum. Am besten hat sich Verfasser folgende Vorschrift bewährt: Rp. Natr. salicyl. 30, Natr. bicarbon. 60, Sir. Aurant. 300, Aqu. dest. frigid. ad 1000. S. Alle zwei Stunden 50 g einnehmen und etwas Zuckerwasser nachtrinken. – Wenn man von sechs Uhr morgens bis zwölf Uhr nachts alle zwei Stunden 50 g verabreicht (am besten in einem Messglas), so sind das zehnmal 50 g, also 500 g, und es reicht die verschriebene Menge für zwei Tage. Pro Tag erhält der Kranke dabei 15 g Natr. salicylicum. Besonders ist darauf zu achten, dass zur Herstellung der Lösung Aqu. dest. genommen wird (Aqu. fontis verursacht Trübung), und dass das Wasser kalt ist; sonst bildet sich Soda mit sehr unangenehmem Geschmack. Auffallenderweise werden die grossen Salizyldosen in dieser Form gut vertragen, und der Appetit ist sogar besser als bei den Kranken, die 6 bis 10 g Natr. salicyl. oder 5 bis 6 g Aspirin pro Tag in Pulverform erhalten. Die grossen Salizylmengen müssen bis drei Tage nach dem Aufhören des Fiebers genommen werden; dann gibt man je 50 g der Lösung noch einige Wochen hindurch alle vier Stunden. Die günstige Wirkung auf den akuten Rheumatismus und auch auf eine etwa begleitende Endokarditis ist beinahe sicher; man kann von Lebensrettung und von vollständiger Heilung sprechen. Aber auch bei chronischer rheumatischer Polyarthritis bewährt sich diese Therapie sehr gut; nur muss man sich vergewissern, ob sicher echter Gelenkrheumatismus vorliegt. (D.m. W. Nr. 26, 1929.)
ARS MEDICI 19, Nr. 9, 1929, S. 463

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