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EDITORIAL q ÉDITORIAL
Und was sonst noch diskutiert wird …
DOSSIER
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94. Jahrgang; ISSN 0004-2897
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GRACIA-1 und die Interventionsstrategie beim STEMI
Bei Patienten mit ST-eleviertem Myokardinfarkt (STEMI) waren die Resultate bei einer früheren Post-Thrombolyse Routine-Angioplastie nicht erfreulich ausgefallen. Die GRACIA-1-Studie wurde durchgeführt, um den Benefit der frühen Post-Thrombolyse-Intervention beim STEMI neu zu evaluieren.
In die randomisierte, kontrollierte Studie wurden 500 Patienten mit STEMI, thrombolysiert mit rekombinantem t-PA, eingeschlossen. Sie wurden entweder in die Interventionsgruppe (Angiografie und Intervention innert 24 Stunden nach Thrombolyse) oder in die konservative Gruppe (primär medikamentös, falls notwendig Intervention) randomisiert. Primärer Endpunkt war die kombinierte Rate von Tod, Reinfarkt oder Revaskularisation innert zwölf Monaten nach dem initialen Ereignis.
Bei 80 Prozent der invasiv behandelten Patienten wurde die verursachende Herzkranzarterie gestentet, bei 3 Prozent eine nicht verursachende Arterie. 2 Prozent der Patienten erhielten einen Bypass; 16 Prozent blieben ohne Intervention. Bei 51 der 252 konservativ behandelten Patienten war eine Revaskularisation vor Spitalaustritt notwendig. Ein Jahr nach dem Erstereignis war der primäre Endpunkt bei den Patienten der invasiven Gruppe weniger häufig eingetreten als bei der konservativen Gruppe (23 [9%] vs. 51 [21%] Patienten; Risk Ratio 0,44 [95%]; p = 0,0008). Die Sterbe- oder Reinfarkttendenz war in der Interventionsgruppe ebenfalls kleiner (7 vs. 12%; RR 0,59; p = 0,07). In der invasiven Gruppe war die Indexzeit im Krankenhaus kleiner als bei der konservativen Gruppe. Zwischen den beiden Gruppen gab es keinen Unterschied hinsichtlich Blutungsereignissen oder vaskulären Komplikationen. Die Inzidenz für eine Revaskularisation noch während des initialen Krankenhausaufenthalts war in der konservativen Gruppe höher als in der invasiven Gruppe.
Und was schliessen wir daraus? Patienten mit STEMI profitieren von einer frühen Post-Thrombolyse-Angiografie mit, falls notwendig, nachfolgender Intervention. Die Interventionsstrategie war sicher und im Vergleich zu einer konservativen Strategie von Vorteil. Die Rate ungeplanter Revaskularisationen wurde reduziert und der Einjahresverlauf verbessert.
F. Fernandez-Avilés et al.: Lancet 2004; 364: 1045–1053.
RA
ARS MEDICI DOSSIER Xq2004 1