Sie haben in Helsinki eine Studie zum Einsatz von Nikotinersatzpräparaten bei Rauchreduktion vorgestellt, die das LungenZentrum Hirslanden gemeinsam mit der Uni Tübingen unter Einschluss von mehr als 350 Rauchern durchgeführt hat. Längerfristig weniger zu rauchen bei gleichzeitiger Zufuhr von reinem Nikotin, um die Entwöhnung zu erleichtern, gilt seit einiger Zeit als alternative Methode, die hartnäckige Raucher zwar langsamer, aber dauerhaft von ihrer ungesunden Sucht befreien soll. Profitiert der Organismus denn tatsächlich davon, wenn weniger geraucht wird? Karl Klingler: Was wir in unserer Studie zeigen konnten, ist, dass gegenüber Plazebo signifikant mehr Raucher ihren Zigarettenkonsum um mindestens 50 Prozent reduzieren können, wenn gleichzeitig Nikotinersatzpräparate eingesetzt werden. Wir sind auch nicht die einzigen mit diesem Ergebnis. Jetzt zu Ihrer Frage: Es gibt inzwischen eindeutige Hinweise darauf, dass die schweren gesundheitlichen Folgeschäden des Rauchens dosisabhängig sind. Jemand, der 40 Zigaretten pro Tag raucht, hat demnach ein doppelt so hohes Risiko, Lungenkrebs zu entwickeln, als jemand, der täglich nur 20 Zigaretten raucht, und ein vierfach grösseres Risiko als derjenige, der nur 10 Zigaretten konsumiert.
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