Transkript
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
ETH Zürich
Cybathlon 2024 – von der Schweiz in die Welt
Bereits zum dritten Mal fand kürzlich der Cybathlon der ETH Zürich statt: An drei Wettkampftagen traten 67 Teams aus 24 Ländern in der Swiss Arena Kloten und über virtuelle Hubs weltweit gegeneinander an. Ziel des Wettbewerbs ist es, Assistenztechnologien zu entwickeln, die den Alltag von Menschen mit Behinderungen verbessern. Nachdem die letzte Veranstaltung vor vier Jahren pandemiebedingt rein virtuell stattfinden musste, waren diesmal rund 6000 Zuschauer live vor Ort dabei. Weitere 15 500 verfolgten den Wettbewerb virtuell.
Samuel Kunz aus Team RSL der ETH Zürich mit seinen beiden Assistenten.
Der Wettbewerb erinnert an die Hindernisse, mit denen Menschen mit Behinderungen im Alltag konfrontiert sind, und zeigt eindrücklich, wie Technologie dazu beitragen kann, Barrieren abzubauen. Aus der Schweiz nahmen insgesamt neun Teams teil, darunter vier von der ETH. Die Teams traten in acht Disziplinen an, die die unterschiedlichsten Hilfsmittel und Technologien umfassten. Neben Prothesen, Exoskeletten und motorisierten Rollstühlen kamen etwa auch Gehirn-Computer-Schnittstellen zum Einsatz, die es Tetraplegikern und Menschen mit Locked-in-Syndrom ermöglichen, einen Rollstuhl autonom zu steuern. Neu waren ein Parcours für Sehassistenztechnologien und ein Rennen mit Assistenzrobotern für Menschen mit starker Arm- oder Beinbehinderung, bei denen unter anderem intelligente Blindenstöcke, Roboterarme oder robotische Begleithunde eingesetzt wurden. Samuel Kunz, der den Parcours mit einem Roboterhund absolvierte, betonte, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Forschung sind:
«Es macht mir viel Spass, am Cybathlon teilzunehmen. Besonders freut mich, dass es in diesem Wettkampf keine Verlierer gibt: Jede Teilnahme bringt die Forschung weiter und bringt uns einen Schritt näher zu einem verbesserten Leben für viele Menschen.» Prof. Robert Riener, Initiator des Cybathlon, unterstrich, wie wichtig es ist, den Menschen ins Zentrum der Technologieentwicklung zu stellen: «Die besten technologischen Lösungen entstehen, wenn wir die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer von Anfang an in die Entwicklung von Assistenztechnologien einbeziehen.» Eine solche Veranstaltung gibt nicht nur Impulse für die technologische Entwicklung, sondern sensibilisiert auch für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen. Der nächste Wettkampf wird in vier Jahren, voraussichtlich in Asien, durchgeführt werden.ETH/Mü s
Medienmitteilung der ETH Zürich vom 27. Oktober 2024
©2024 ETH Zurich / Cybathlon / Alessandro Della Bella
ARS MEDICI 23 | 2024
559