Transkript
EDITORIAL
Schweizer Unterstützung für die Ukraine: Ein Hoffnungsschimmer inmitten des Krieges
Humanitäre Hilfe kann für manche Verwundete und Kranke in der Ukraine überlebenswichtig sein. Wie es vor Ort aussieht und was der Verein «Swiss UAid» mit Sach- und Geldspenden dort unternimmt, um den Betroffenen zu helfen, lesen Sie in dieser Ausgabe in einem Beitrag von Kurt Pelda. Er war als Kriegsreporter bereits in vielen Krisenregionen und ist seit Kriegsausbruch im Auftrag von CH Media auch regelmässig in der Ukraine. Gerade hat der russische Geheimdienst ein Verfahren gegen ihn eröffnet, weil er von russischem Staatgebiet aus berichtete, dafür drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft. Das werde ihn laut eigener Aussage jedoch nicht davon abhalten, weiterhin in der Ukraine zu arbeiten. Mit Russland befreundete Länder wie Iran, Mali, Niger, Syrien oder Venezuela sind für ihn in Zukunft zu meiden.
Um die medizinische Versorgung in der Ukraine zu stärken, transportiert Swiss UAid Spitalbetten und medizinische Geräte aus Schweizer Einrichtungen in das Kriegsgebiet. Den Stein ins Rollen brachte eine Grossspende aus dem ehemaligen See-Spital Kilchberg, das nach seiner Schliessung im letzten Jahr medizinisches Material im Wert von einer Viertelmillion Franken zur Verfügung gestellt hat – eingefädelt von Kurt Pelda und unserem Beirat Adrian Müller, der als Hausarzt in Horgen niedergelassen ist. Sechs Sattelschlepper waren erforderlich, um das ganze Material in die Ukraine zu transportieren.
Die Hilfe des Vereins konzentriert sich auf den Osten des Landes, wo der Bedarf am grössten ist. Die Unterstützung reicht von Kleingeräten und Betten bis hin zu Feuerlöschfahrzeugen und Ambulanzen, um die Versorgung zu verbessern und die Auswirkungen eines Angriffs auf die bekannten Standorte von medizinischen Einrichtungen und Spitälern zu minimieren. Bislang konnten bereits 30 Fahrzeuge verschenkt werden, darunter auch einige aus der Schweiz. Sowohl Sachals auch Geldspenden sind dringend willkommen, letztere werden hauptsächlich für medizinisches Material und den Transport verwendet. So ist zum Beispiel ein Mammografiegerät aus Lugano jetzt in einer Frauenklinik im westukrainischen Drohobitsch im Einsatz.
Wie drückt es Kurt Pelda in seinem Beitrag so schön
aus? Die humanitäre Hilfe aus der Schweiz mag zwar
nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein, aber sie
zeige den Betroffenen, dass man auch in dieser schwie-
rigen Zeit an sie denkt. Sollten Sie also auch noch et-
was haben, das für den weiteren Einsatz in der Ukraine
geeignet ist, wie zum Beispiel einen alten, aber funk-
tionstüchtigen Steri, ein EKG- oder ein Ultraschallge-
rät, Instrumente, Material usw., erhalten Sie weitere
Informationen unter www.swiss-uaid.ch oder können
direkt via info@swiss-uaid.ch per Mail Kontakt aufneh-
men.
s
Ihre Christine Mücke
ARS MEDICI 21 | 2024
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