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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Forschung
SNF fördert unabhängige medizinische Studien
Kann die Veränderung der Flüssigkeitszufuhr bei Frühgeborenen der Entstehung von chronischen Lungenkrankheiten entgegenwirken? Fragestellungen wie diese werden von der Industrie nicht berücksichtigt, obwohl sie für die Gesellschaft von grosser Bedeutung sind. Deshalb fördert der Schweizerische Nationalfonds (SNF) seit 2016 klinische Studien zu solchen, ungenügend erforschten Themen. Zum vierten Mal wirkten auch vier Patienten bei der Auswahl der besten Projekte mit. Folgende Projekte wurden bewilligt: s Ein Forschungsteam um Richard
Kühl vom Universitätsspital Basel untersucht in einer schweizweiten Studie, ob die Kombination von Standardantibiotika mit dem Antibiotikum Linezolid vorteilhaft ist für Patienten mit Staphylococcus-aureus-Infektionen im Blutkreislauf. s Bei ungefähr 20 Prozent der Frühgeborenen kommt es in den ersten Lebenswochen zu chronischen Lun-
genkrankheiten. Sven Schulzke vom Universitäts-Kinderspital beider Basel erforscht, ob eine veränderte Flüssigkeitszufuhr bei Frühgeborenen der Entstehung von solchen chronischen Lungenkrankheiten entgegenwirken kann. s Kevin Selby von der Unisanté Lausanne untersucht neue, risikobasierte Früherkennungsprogramme für Darmkrebs. Im Vergleich zu den Standardmethoden könnten sie gezielter eingesetzt werden und würden Risiken und Belastungen für einen Grossteil der Bevölkerung verringern. s Derzeit ist nicht bekannt, ob die Verabreichung antiviraler Medikamente vorteilhaft ist für Patienten, die wegen schwerer, fortschreitender grippaler Infektionen ins Spital eingeliefert werden. Pauline Vetter vom Universitätsspital Genf untersucht diesen Behandlungsansatz und versucht, einen internationalen Konsens über die späte Verabreichung
antiviraler Medikamente zu schaffen. s Marc Blondon vom Universitätsspital Genf erforscht in einer internationalen klinischen Studie, ob eine kurzfristige Behandlung mit niedrig dosiertem Heparin das Auftreten von Thrombosen und Embolien nach der Entbindung verhindern kann. s Immer mehr Lebertransplantationen werden aufgrund von Leberkarzinomen durchgeführt. In 15 Prozent der Fälle kommt es jedoch nach der Transplantation zu einem Tumorrezidiv, was mit der Qualität der Spenderleber zusammenhängt. Philipp Dutkowski vom Universitätsspital Basel untersucht, ob die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs durch eine maschinelle Perfusion der Spenderleber vor der Transplantation verringert werden kann.SNF/PS s
Medienmitteilung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) vom 26.06.2024
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ARS MEDICI 14 | 2024