Transkript
Weitere Top-5-Liste
Überflüssige Massnahmen im Spital
Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) hat eine weitere Top-5-Liste der überflüssigen Massnahmen zur stationären allgemeinen inneren Medizin publiziert. Die SGAIM hat in der Vergangenheit bereits eine Liste für die stationäre Medizin sowie zwei Listen für die ambulante Medizin erstellt. Nun folgt eine zweite und ergänzende Liste für die stationäre allgemeine innere Medizin: s Kein Einsatz von Antibiotika bei lediglich
erhöhten Entzündungswerten: Spitalpatienten mit erhöhten Entzündungswerten sollten ohne Hinweis auf einen Infekt keine Antibiotika erhalten. s Keine Verschreibung von Medikamenten gegen Schlafstörungen oder Unruhe bei der Entlassung, falls diese neu im Spital begonnen wurden: Medikamente, die wegen Schlafstörungen oder Unruhe während eines Spitalaufenthalts gegeben wur-
den, sollten üblicherweise bei der
Entlassung nicht verschrieben werden.
Jede weitere Verschreibung dieser Medi-
kamente bei der Entlassung und in den
Wochen danach muss genau geprüft wer-
den.
s Keine Behandlung von gelegentlichem
Bluthochdruck im Spital: Wenn der Blut-
druck während eines Spitalaufenthalts ge-
legentlich erhöht ist, sollten nicht immer
blutdrucksenkende Medikamente verab-
reicht werden.
s Keine prophylaktischen Blutverdünner bei
Patienten mit einem geringen Risiko für
Venenthrombosen im Akutspital.
s Wenn Patienten im Akutspital Sauerstoff
benötigen, sollte keine dauerhafte Sauer-
stoffsättigung von über 94 Prozent ange-
strebt werden.
SGAIM/RBO s
Medienmitteilung der SGAIM vom 30. August 2023.
ARS MEDICI 18 | 2023
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