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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Long COVID
Psychosoziale Faktoren erhöhen das Risiko
Etwa 20 Prozent aller mit SARS-CoV-2 Infizierten litten noch 6 Monate nach der Erkrankung unter anhaltenden körperlichen Beschwerden, heisst es in einer Medienmitteilung zum Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Eine eindeutige organische Ursache konnte bis anhin nicht gefunden werden. Erwiesen sei jedoch, dass biopsychosoziale Faktoren wie depressive Symptome, Angst, negative Stressbelastung und Einsamkeit das Risiko für
Long COVID um bis zu 50 Prozent erhöhten. Registerstudien ergaben, dass Personen, die vor einer Infektion mit dem Coronavirus unter depressiven Symptomen, Ängstlichkeit, Angst vor einer Infektion, Stresserleben oder Einsamkeit litten, ein erhöhtes Risiko für Long COVID hatten. Starker psychosozialer Alltagsstress sei ebenfalls ein Risikofaktor, so Dr. med. Christine Allwang, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am
Klinikum rechts der Isar der TU München. Bei Long COVID reisse der Körper die Betroffenen quasi aus dem Leben und zwinge sie, sich selbst in einem Ausmass zuzuwenden, das sie sich zuvor nicht erlaubt hätten. Auch die Erwartung, nach einer SARS-CoV-2Infektion mit anhaltenden Körperbeschwerden zu tun zu haben, sei ein Risikofaktor für Long COVID. RBO s
Medienmitteilung zum Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie vom 25. April 2023.
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ARS MEDICI 9 | 2023