Transkript
FOKUS PHARMAKOTHERAPIE
Indikationserweiterung für Dapagliflozin
Behandlung von Herzinsuffizienz über das gesamte Spektrum möglich
Basierend auf den Ergebnissen der DELIVERStudie hat Swissmedic Dapagliflozin (Forxiga®) kürzlich zur Behandlung einer Herzinsuffizienz über das gesamte Spektrum der linksventrikulären Auswurffraktion zugelassen, unabhängig davon, ob gleichzeitig ein Typ-2-Diabetes besteht oder nicht (1, 2).
Die Ergebnisse der im New England Journal of Medicine publizierten Phase-III-Studie DELIVER hatten gezeigt, dass die Gabe von Dapagliflozin bei Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) und leicht eingeschränkter oder erhaltener Auswurffraktion (HFmrEF oder HFpEF) im Vergleich zu Plazebo mit einer statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Reduktion der kardiovaskulären Mortalität oder Verschlechterung der Herzinsuffizienz (herzinsuffizienzbedingte Hospitalisation oder notfallmässige Arztkontakte) einhergeht (2). Während eines medianen Beobachtungszeitraums von 2,3 Jahren reduzierte der
SGLT2-Inhibitor den kombinierten Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod oder Verschlechterung der HI im Vergleich zu Plazebo um 18% (16,4 vs. 19,5%; p < 0,001; absolute Risikoreduktion [ARR]: 3,1%). Dazu trugen alle Einzelkomponenten bei; die Resultate fielen in wichtigen untersuchten Subgruppen einheitlich aus. Damit kann das gesamte Spektrum von HI-Patienten unabhängig von der linksventrikulären Ejektionsfraktion von Dapagliflozin profitieren. 29% weniger HF-Hospitalisationen Eine präspezifizierte, gepoolte Analyse der Phase-III-Studien DAPA-HF (bei HFrEF Patienten) und DELIVER zeigte einen Mortalitätsvorteil für Dapagliflozin im Vergleich zu Plazebo (3). Darüber hinaus fand man weitere Risikoreduktionen (median 22 Monate Nachbeobachtung): Unter Dapagliflozin verringerte sich das Risiko für einen kardiovaskulären Tod um 14% (Ha- zard Ratio [HR]: 0,86; 95%-Konfidenz- intervall [KI]: 0,76–0,97; p = 0,01; ARR: 1,5%), das Risiko für die Gesamtmortalität um 10% (HR: 0,90; 95%-KI: 0,82–0,99; p = 0,03; ARR: 1,5%) und die Anzahl der Hospitalisationen (initial und wiederholt) konnte um 29% reduziert werden (HR: 0,71; 95%-KI: 0,65–0,78; p < 0,001, ARR: 6%) (3). Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil des SGLT2-Inhibitors entsprach dem be- reits bekannten Sicherheitsprofil des Arz- neimittels (1, 2). Mü s Quelle: Pressemitteilung AstraZeneca, 8.2.2023 Referenzen: 1. Fachinformation Forxiga®, www.swissmedicinfo.ch. Stand November 2022. 2. Solomon S et al.: Dapagliflozin in Heart Failure with Mildly Reduced or Preserved Ejection Fraction. N Engl J Med. 2022;387(12):1089-1098. 3. Jhund P et al.: Dapagliflozin across the range of ejection fraction in patients with heart failure: a patient-level, pooled meta-analysis of DAPA-HF and DELIVER. Nat Med. 2022;28(9):1956-1964. 128 ARS MEDICI 5 | 2023