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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Rheumaschmerzen
Rheuma und Schmerz frühzeitig behandeln
Jede rheumatologische Erkrankung geht mit Schmerzen einher. Um einer Chronifizierung der Schmerzen vorzubeugen, sei eine rasche adäquate Entzündungs- und Schmerztherapie wichtig, heisst es in einer Medienmitteilung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Prof. Georg Pongratz, Sprecher des Arbeitskreises Rheuma und Schmerz der DGRh, setzt vor allem auf einen zügigen Therapiebeginn mit geeigneten Medikamenten, aber auch auf nicht medikamentöse Massnahmen wie Physiotherapie in der Frühphase der Beschwerden. Die Kombination dieser Massnahmen könne die rheumatische Entzündung
und damit den Schmerz beseitigen, bevor sich das sogenannte Schmerzgedächtnis entwickle, welches, unabhängig von der ursprünglichen Schmerzproblematik, chronische Schmerzen auch an anderer Stelle induzieren könne: «Deshalb ist es von grosser Bedeutung, eine Verselbstständigung des Schmerzgeschehens möglichst frühzeitig mit geeigneten Medikamenten und nicht medikamentösen Massnahmen zu verhindern und alle zur Verfügung stehenden Ressourcen auszuschöpfen», so Pongratz. Zur Linderung von Schmerzen seien neben den bekannten oralen Medikamentenklassen auch Präparate zur lo-
kalen Anwendung geeignet, beispiels-
weise eine konsequente Therapie mit
einem NSAR-haltigen Gel bei einer
Handgelenksarthritis.
Nicht vergessen dürfe man, dass bei
chronischen Schmerzen die interdiszi-
plinäre Zusammenarbeit mit einem
Team aus Schmerz- und Physiothera-
peuten, Psychologen, Ergotherapeuten
und Sozialdienst sowie Patientenschu-
lungen notwendig seien, um die Ver-
selbstständigung von Schmerzen in ei-
nem multimodalen Ansatz zu
durchbrechen.
RBO/DGRh s
Medienmitteilung der DGRh am 4. Oktober 2022.
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ARS MEDICI 21 | 2022