Transkript
Bewegung fürs Gehirn
Schon leichte Aktivität bringt viel
Schon leichte körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Gehirn aus. In einer Studie mit 2550 Teilnehmern wies ein Forscherteam am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn anhand von MRT-Aufnahmen nach, dass bestimmte Bereiche des Gehirns bei körperlich aktiven Personen grösser sind als bei denjenigen, die weniger aktiv sind. Der Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Hirnvolumen beziehungsweise Dicke des Kortex ist nicht linear. Die grösste, geradezu sprunghafte Volumenzunahme war beim Vergleich zwischen nicht aktiven und nur leicht körperlich aktiven Studienteilnehmern zu sehen – vor allem bei älteren Men-
schen über 70 Jahre. Schon kleine Verhaltens-
änderungen, wie etwa 15 Minuten am Tag
spazieren zu gehen oder die Treppe statt des
Aufzugs zu nehmen, hätten eine erhebliche
positive Wirkung auf das Gehirn, und sie
könnten möglicherweise einem altersbeding-
ten Verlust an Hirnsubstanz sowie der Ent-
stehung neurodegenerativer Erkrankungen
entgegenwirken, heisst es in einer Medienmit-
teilung des DZNE.
DZNE/RBO s
Medienmitteilung des DZNE vom 3. August 2022 zu Fox FAU et al.: Association Between Accelerometer-Derived Physical Activity Measurements and Brain Structure: A Population-Based Cohort Study. Neurology. 2022;99(11):e1202-e1215.
ARS MEDICI 19 | 2022
555