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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Coronaviruspandemie
Impfung bei Personen mit früherer Myokarditis
Seit die Myokarditis als mögliche, wenn auch seltene Nebenwirkung der Coronaimpfung bekannt ist, sind nicht nur Patienten, die früher einmal eine Myokarditis erlitten haben, verunsichert, sondern auch deren Hausärzte. Vorsichtige Entwarnung geben die Autoren einer kleinen Studie, die in Lyon durchgeführt wurde. Das Autorenteam rief 142 Patienten an, die von Januar 2016 bis Juni 2021 mit der Diagnose Myokarditis in den Hospices Civils de Lyon aufgenommen
worden waren, und fragte nach, ob sie in der Zwischenzeit gegen SARS-CoV-2 geimpft wurden. Der Impfstatus konnte von 71 Patienten ermittelt werden, 55 von ihnen waren geimpft. Bei keinem der Geimpften traten ernste Nebenwirkungen auf. In 53 Fällen war der verwendete Impfstoff von BionTech/Pfizer, sodass keine Aussagen bezüglich anderer Impfstoffe gemacht werden können. «Wir konnten zeigen, dass die SARSCoV-2-Impfung bei Patienten mit Myokarditis in der Vorgeschichte nicht mit
einem entsprechenden Rezidivrisiko
oder anderen schweren Nebenwirkun-
gen verbunden ist. Diese Resultate soll-
ten aber angesichts der kleinen Anzahl
an Patienten und des überwiegenden
Gebrauchs eines einzigen Impfstoffs
mit Vorsicht interpretiert werden»,
sagte Dr. med. Abou Saleh, Erstautor
der Studie.
RBO s
Medienmitteilung der European Society of Cardiology am 17. März 2022 zur Posterpräsentation am Onlinekongress «ESC Acute CardioVascular Care» vom 18. bis 19. März 2022.
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ARS MEDICI 7 | 2022