Transkript
ARS MEDICI 22 | 2021
Rückspiegel
Vor 10 Jahren
Kein Stammzellenpatent
Der Europäische Gerichtshof verbietet in einem Grundsatzurteil die Patentierung embryonaler Stammzellen und begrenzt damit deren industrielle und kommerzielle Verwendung. Es verstosse gegen den Schutz der Menschenwürde, wenn zur Gewinnung solcher Zellen Embryonen zerstört würden, sodass Patente auf der Grundlage dieserVorgehensweise ausgeschlossen seien, so die Richter. Um Embryonen handele es sich, juristisch betrachtet, bereits bei befruchteten Eizellen, heisst es in dem Urteil. Auch Patente zu wissenschaftlichen Zwecken schliesst man aus. Nur in Ausnahmefällen sei ein Patent trotzdem denkbar, zum Beispiel falls die Stammzellen für eine Therapie oder Diagnose zum Nutzen des Embryos verwendet würden.
Vor 50 Jahren
Gentransfer
Mithilfe von Bakteriophagen gelingt in den USA ein Gentransfer in einer Zellkultur mit menschlichen Zellen. Die Zellen stammen von Patienten mit Galaktosämie, eine erbliche Stoffwechselstörung beim Galaktoseabbau. Das fehlende Gen stammt aus E.-coli-Bakterien. Bakteriophagen bauen während ihrer Vermehrung zufällig auch bakterielle DNA in ihr Erbgut ein. In der Hoffnung, dass ein funktionierendes bakterielles Gen zum Galaktoseabbau mittels Bakteriophagen in die Galaktosämiezellen übertragen werden könnte, versetzten die Forscher ihre Zellkultur mit diesen Bakteriophagen. Tatsächlich konnten einige der Zellen danach Galaktose abbauen.
Vor 100 Jahren
Pocken in der Schweiz
Die letzte Pockenepidemie in der Schweiz beginnt 1921. Im Lauf der kommenden 4 Jahre erkranken 5463 Personen an Pocken, aber nur 14 von ihnen sterben. Nach 1925 kommen nur noch einzelne Pockenfälle in der Schweiz vor, und der bis anhin letzte Fall wird 1963 gemeldet RBO s
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