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BERICHT
«Maskne» und «Maskrosazea»
Mund-Nasen-Maske verschlimmert Akne und Rosazea
Was zu befürchten war, belegt nun eine Pilotstudie: Das Tragen von Mund- und Nasenschutz verändert das Mikrobiom der Haut, und durch die Reibung des Maskenmaterials wird die Haut zusätzlich gereizt. Beides trägt dazu bei, dass sich Akne und Rosazea verschlimmern.
Patienten mit Akne auf Brust und Rücken wird empfohlen, auf eng anliegende Kleidung zu verzichten, weil Schwitzen, Druck und Reibung die Entzündungen verschlimmern können. Da liegt es eigentlich auf der Hand, dass auch unter Gesichtsmasken entzündliche Hauterkrankungen «aufblühen». Denn auch hier wird die Haut feucht durch sich niederschlagende Atemluft und Schweiss. Das verändert das Mikroklima und führt zu einer Änderung des Mikrobioms an den bedeckten Hautstellen; zudem scheuern eng anliegende Masken auf der Haut. Beides ist problematisch für Patienten, die bereits vor der COVID-19-Pandemie unter entzündlichen Hauterkrankungen im Gesicht litten. Eine kleine Studie der Universität Mailand (Italien) wies diesen Zusammenhang jetzt nach. Wie Dr. Giovanni Damiani berichtete, wurde zunächst der Effekt auf die Inzidenz von Gesichtsdermatosen generell durch das Maskentragen untersucht: Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass während des Lockdowns Masken nur über kürzere Zeit getragen wurden. Die Inzidenz von Gesichtsdermatosen stieg in dieser Zeit auf 11 Prozent. Nachdem der Lockdown aufgehoben war, trugen Menschen länger und häufiger ihre Masken, was zu einem Anstieg der Dermatosen auf 36 Prozent führte. Besonders bei den Stoffmasken (also keine FFP2- und chirurgischen Masken) war dieser Inzidenzanstieg hoch. Kern der von Damiani vorgetragenen Studie war jedoch der Effekt der Masken auf bereits bestehende akneiforme Dermatosen an den von der Maske bedeckten Hautstellen.
Alle untersuchten Patienten trugen aus verschiedenen Grün-
den die Gesichtsschutzmaske für mindestens 6 Stunden am
Tag.
Bei 10 Aknepatienten wurde der Hautbefund im Gesicht vor
und nach der Maskenpflicht verglichen. Alle 10 Patienten
erlitten einen Schub ihrer Akne – vor allem im unteren Drittel
des Gesichts entwickelten sie verstärkt Papeln, Pusteln und
Mikrozysten. Besonders betroffen waren Wangen, Kinn und
in geringerem Ausmass die Kieferbögen und die Nase. Da-
miani sprach von diesem Krankheitsbild als «Maskne».
Analog zu dieser Namensgebung berichtete Damiani auch
von 36 Patienten mit «Maskrosazea». Auch bei diesen Stu-
dienteilnehmern stellte sich nach mindestens 6 Stunden
Maskentragen täglich eine Verschlechterung ihres Hautbil-
des ein. So verschlimmerte sich das papulopustulöse Exan-
them hauptsächlich auf den Wangen und im unteren Nasen-
drittel. Das Kinn, die periorale und die okuläre Region waren
weniger betroffen.
Bei beiden Studiengruppen wurden auch Daten zur Le-
bensqualität erhoben. Wenig überraschend: Die Lebens-
qualität nahm mit der Verschlechterung des Hautbildes
deutlich ab.
s
Angelika Ramm-Fischer
Quelle: «The impact of personal protective equipment on acne vulgaris and rosacea during the COVID-19 pandemics», Vortrag von Dr. Giovanni Damiani, Mailand, am virtuellen EADV-Kongress, 29. Oktober 2020, Präsentation FC01.07.
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