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Titel
Perspektive Hausarztmedizin – Meine grösste Freude – eine Postkarte aus Mallorca
Untertitel
Interview mit Dr. med. Ulrich Castelberg Allgemeine Innere Medizin FMH
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Datum
Autoren
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Rubrik
Rückblick 2018/Ausblick 2019
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Artikel-ID
39123
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Rückblick 2018/Ausblick 2019

PERSPEKTIVEN HAUSARZTMEDIZIN
Dr. med. Ulrich Castelberg Allgemeine Innere Medizin FMH
Meine grösste Freude: Eine Postkarte aus Mallorca
Was hat Sie als Hausarzt 2018 am meisten gefreut?
Eine Postkarte aus Mallorca. Eine ehemalige Patientin, die ich 30 Jahre begleitet hatte, suchte mich zehn Jahre nach Praxisaufgabe wieder auf, da bei ihr ein Pankreaskarzinom festgestellt worden war. Ich half ihr dann, ihren sehnlichen Wunsch, nochmals nach Mallorca reisen zu können, umzusetzen. Die Dankeskarte aus den letzten Ferien erreichte mich vier Wochen später, nachdem sie hier friedlich verstorben war.

Was hat Sie am meisten geärgert?
Der gesellschaftliche Wandel mit der überschiessenden «Work-LifeBalance». Wenn die durchschnittliche Wochenarbeitszeit niedergelassener Ärzte noch 54 Prozent beträgt (Statistik 2016), muss man sich zwei Fragen stellen: 1. Soll die Öffentlichkeit wirklich noch pro Student rund 1 Million Franken für die Ausbildung ausgeben? 2. Sind bei diesem Arbeitspensum, das anscheinend zum Leben genügt, am Ende die Löhne zu hoch?
Was erhoffen Sie sich von 2019, medizinisch wie gesundheitspolitisch?
Vielleicht kommt einmal der Moment, wo man Qualität sichert, wo sie nachhaltig und messbar gesichert werden kann. Ich möchte nicht wissen, in wie vielen respektive wie wenigen Prozenten die Medikamentenliste der Krankengeschichte mit den tatsächlich zurzeit verordneten/eingenommenen Substanzen übereinstimmt. Von der Patientencompliance ganz zu schweigen … Aber es ist anscheinend einfacher, den Komfort im Wartezimmer beurteilen zu lassen.

ARS MEDICI 3 | 2019

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