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BERICHT
Kampf gegen Antibiotikaresistenzen erfordert übergreifende Strategie
Zwei Drittel der beschlossenen Massnahmen befinden sich in der Umsetzung
Um die Wirksamkeit von Antibiotika für Mensch und Tier langfristig zu aus, dass die Gesundheit von Men-
sichern, hat der Bundesrat die Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet. Die Massnahmen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und
schen, Tieren und Umwelt miteinander verbunden ist und daher auch in den verschiedenen Bereichen Massnahmen
Tierhaltung verfolgen einen One-health-Ansatz.
ergriffen werden müssen, um die Ge-
sundheit aller zu erhalten. Die StAR um-
Regina Scharf
fasst 8 Handlungsfelder und 35 Massnahmen, von denen sich etwa zwei
Drittel bereits in der Umsetzung befin-
Weltweit nimmt die Zahl der Antibioti- Antibiotikaresistenzen ins Leben geru- den (siehe Abbildung).
karesistenzen zu. «Anfang des Jahrtau- fen. Aus diesem Programm entwickelte Entsprechend den diesjährigen Schwer-
sends wurde erkannt, dass etwas da- sich das Schweizerische Zentrum für punkten, zu denen unter anderen die
gegen unternommen werden muss», Antibiotikaresistenzen (anresis.ch), des- Überwachung von Resistenzen gehörte,
sagte Nationalrätin Ruth Humbel
(CVP/AG) an der Veranstaltung «Anti-
biotikaresistenzen in der Schweiz», zu der das Labormedizinische Zentrum Dr. Risch in Bern eingeladen hatte. Auf globaler Ebene veröffentlichte die
«One-health-Ansatz» bedeutet, dass die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt miteinander verbunden ist und Massnahmen in allen Bereichen erfolgen müssen.
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
2001 eine Strategie gegen Antibiotika-
resistenzen, danach folgten von unter- sen Aufgabe die regionale und natio- wurden das nationale Überwachungs-
schiedliche Resolutionen und ein welt- nale Überwachung und Erforschung von system anresis ausgebaut und ein natio-
weiter Aktionsplan (2015). In der Antibiotikaresistenzen und Antibiotika- nales Referenzlabor eröffnet. Ein
Schweiz wurde 2001 ein Forschungs- konsum im humanmedizinischen Bereich weiterer Schwerpunkt wurde auf die
programm zur Lagedarstellung der ist. Parallel dazu wurden Massnahmen Prävention gelegt. Ziel ist es, durch
im Veterinärwesen und der Lebensmit- präventive Massnahmen und die Aus-
telsicherheit ergriffen. «Konkrete Vor- schöpfung wirksamer Alternativen den
gaben zur Kontrolle und Bekämpfung Antibiotikaeinsatz zu reduzieren. Eine
von Antibiotikaresistenzen finden sich wichtige Massnahme, um auch die Be-
im Epidemiengesetz, das letztes Jahr in völkerung für einen bewussten Um-
Kraft getreten ist, im Landwirtschafts- gang mit Antibiotika zu sensibilisieren,
gesetz und der ‹Strategie Gesundheit war die Antibiotika-Awareness-Woche
2020›», so die Nationalrätin.
im November 2017.
O
Trotz der veranlassten Massnahmen
gegen die Zunahme von Antibiotika- Regina Scharf
resistenzen blieben Lücken. Diese zu
schliessen und die Wirksamkeit der Antibiotika für Mensch und Tier langfristig zu sichern, ist das Ziel der StAR,
Quelle: «Antibiotikaresistenzen in der Schweiz: Was
können wir tun?», 25. Oktober 2017, Labormedizinisches
Zentrum Dr. Risch, Liebefeld.
Abbildung: Nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR): Die Massnahmen der StAR betref-
die in Zusammenarbeit der Bundesämter für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), Landwirtschaft (BLW) und Umwelt (Bafu) und unter der Federführung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) erarbeitet und Ende
Referenz: 1. Strategie Antibiotikaresistenzen Bericht 2017. Heraus-
geber: Bundesamt für Gesundheit (BAG), Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinarwesen (BLV), Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), Bundesamt für Umwelt (Bafu). www.bundespublikationen.admin.ch, November 2017.
fen Mensch, Tier, Landwirtschaft und Umwelt
2015 vom Bundesrat verabschiedet
und sind in acht Handlungsfelder eingeteilt. Die
wurde. Die Strategie verfolgt einen
Strategie folgt dem One-health-Ansatz (1).
One-health-Ansatz. Dieser geht davon
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ARS MEDICI 24 I 2017