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Titel
ADHS und Sucht im Erwachsenenalter
Untertitel
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ADHS im Erwachsenenalter sei eine klinische Realität, betont die Autorin des Buches «ADHS und Sucht im Erwachsenenalter» und widmet ihr Buch den komplexen Beziehungen beider Störungen.
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Rubrik
BUCHTIPP
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32869
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BUCHTIPP

BUCHTIPP/BEKANNTMACHUNG

ADHS und Sucht im Erwachsenenalter

ADHS im Erwachsenenalter sei eine klinische Realität, betont die Autorin des Buches «ADHS und Sucht im Erwachsenenalter» und widmet ihr Buch den komplexen Beziehungen beider Störungen. Die ADHS-Diagnose in der Kindheit geht bekanntermassen mit einem erhöhten Suchtrisiko im späteren Leben einher. Im Wesentlichen werde dies auf eine «fehlgeleitete Selbstmedikation» zurückgeführt, heisst es in dem neuen Buch. Als besonders vulnerabel gelten Adoleszente, die über den Probierkonsum von Tabak, Alkohol oder Drogen und die damit verbundene vorübergehende Symptomlinderung eine Abhängigkeit entwickeln.
Das Buch von PD Dr. med. Monika Ridinger bietet fundierte und dennoch kompakte Hintergrundinformationen zur ADHS-Symptomatik, -Diagnose und -Behandlung im Erwachsenenalter – sowohl mit wie auch ohne begleitende Suchterkrankung – und stellt diese der ADHS im Kindesund Jugendalter gegenüber. Die Autorin erläutert, welche neurobiologischen Veränderungen für die Beeinträchtigungen von Exekutivfunktionen, Emotions- und Selbstregulation bei ADHS und Sucht verantwortlich gemacht werden und welche Herausforderungen sich durch die wechselseitige Beeinflussung der beiden komplexen Störungen für die Therapie ergeben.
Die Autorin möchte mit ihrem Buch nicht nur den aktuellen Stand des Wissens zusammenfassen, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz für Menschen mit ADHS in ihrem «Anders-Sein» steigern und Verständnis für diese

psychische Erkrankung wecken – nicht nur bei Fachpersonen, sondern auch bei Betroffenen. Das könnte gelingen, denn das Buch ist in einer verständlichen, flüssig zu lesenden, aber dennoch präzisen Sprache geschrieben. Zahlreiche praktische Fallbeispiele, jeweils aus der Perspektive des Betroffenen geschildert, machen die Störungen auch dem interessierten Laien zugänglich und erlebbar. Fachleuten kann das Buch als Richtschnur dienen, um ADHS-Betroffene mit oder ohne Suchterkrankungen zu erkennen und eine Therapie zu unterstützen.
PD Dr. med. Monika Ridinger ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie FMH in eigener Praxis in Baden (AG) und Zürich. Sie leitete eine psychosomatische Klinik in Berlin, war Chefärztin der Forel Klinik in Ellikon an der Thur und Zürich und bis Ende 2016 als Chefärztin am Zentrum für Suchtpsychiatrie und -psychotherapie der Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) in Brugg tätig. Sie beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten mit ADHS und Sucht und gehört im deutschsprachigen Raum zu den Pionieren der Forschung zur ADHS im Erwachsenenalter.
Das Buch ist Teil der Reihe «Sucht: Risiken–Formen–Interventionen. Interdisziplinäre Ansätze von der Prävention zur Therapie», herausgegeben von Dr. med. Oliver BilkeHentsch, Winterthur, sowie Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank und Prof. Dr. rer. nat. Michael Klein, Köln.
red O
Monika Ridinger: ADHS und Sucht im Erwachsenenalter. Kohlhammer Verlag. 180 Seiten; ISBN 978-3-17-023938-8; 39 Franken

BEKANNTMACHUNG

Auszeichnung für Schweizer Krebsforscher

Prof. Dr. med. Oliver Gautschi, Medizinische Onkologie, Kantonsspital Luzern, erhielt den diesjährigen SAKK/Pfizer Award. Die mit 20 000 Schweizer Franken dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) und Pfizer AG verliehen, um die praxisnahe angewandte klinische Forschung für eine bessere Krebsbehandlung zu fördern. Der Preisträger hat im Rahmen einer Studie* in einem weltweiten Netzwerk Patienten identifiziert, die an einer sehr seltenen Art des nicht kleinzelligen Lungenkrebses (NSCLC) erkrankt sind, dem RET-positiven NSCLC. Nur 1 Prozent aller NSCLC-Fälle gehören zu dieser Kategorie. «Aufgrund der Seltenheit dieser Tumorart ist es sehr schwierig, klinische Daten zu generieren, die notwendig sind, um Thera-

pieentscheide treffen zu können», so Gautschi. Gemeinsam

mit anderen Krebsforschern gelang es, klinische Daten aus

insgesamt 29 verschiedenen Zentren in Europa, Asien und

den USA zusammenzutragen. Die Datensammlung umfasst

inzwischen 165 Patienten, die an dieser seltenen Art des

NSCLC erkrankt sind und mit verschiedenen Medikamen-

ten behandelt wurden. Anhand dieser Daten konnten

Gautschi und sein Team ableiten, wie eine mögliche Be-

handlungsstrategie für diese Art von Lungenkrebs ausse-

hen könnte.

red O

Pressemitteilung der Pfizer AG vom 29. Juni 2017
* Gautschi O et al.: Targeting RET in patients with RET-rearranged lung cancers: results from the global, multicenter RET registry. J Clin Oncol 2017; 35(13): 1403–1410.

ARS MEDICI 14+15 I 2017