Transkript
EDITORIAL
jüngeren Kollegen/die eine oder andere jüngere – oder ausländische – Kollegin mag er vielleicht eine Neuentdeckung sein. Herbert Leupin wurde 1916 geboren – seines 100. Geburtsjahrs wurde denn auch unter anderem mit einer Ausstellung im Museum für Gestaltung in Zürich sowie in Basel in der Galerie HILT und (noch andauernd) in der Schule für Gestaltung gedacht.
Von Tingatinga zu Herbert Leupin
Zwei Jahre lang durften wir Sie, liebe Kollegin, lieber Kollege, alle zwei Wochen mit den bunten, fröhlichen Bildern der Maler der Tingatinga-Kooperative auf den Titelseiten unserer ARS MEDICI erfreuen. Und Freude haben Ihnen die naiven Malereien aus Tansania offensichtlich bereitet. Von den rund 50 abgebildeten Originalen konnten wir fast alle verkaufen und den Erlös ungeschmälert, ohne Provision oder Spesen, an die Malerinnen und Maler beziehungsweise an die Kooperative überweisen. Jetzt, nach zwei Jahren, haben wir uns – etwas schweren Herzens, aber in Übereinstimmung mit der Schweizer Vertreterin der Kooperative – entschlossen, die Serie zu beenden. Sollten Sie doch noch das eine oder andere Bild erwerben wollen, dann finden Sie alle notwendigen Angaben auf www.tingatinga.ch.
Lange haben wir gewerweisst, welche Art Bilder die ebenso unvergleichlichen wie unverkennbaren Tingatinga-Gemälde auf unseren ARS-MEDICITitelseiten ersetzen könnte. Bis wir auf Herbert Leupin gestossen sind. Die Älteren unter Ihnen kennen den bedeutendsten Plakatkünstler der Schweiz zweifellos. Für den einen oder andern
Herbert Leupin, 1999 in Basel verstorben, gehört sicher zu den produktivsten und bekanntesten Schweizer Künstlern. Im Laufe seiner langen Tätigkeit als Gestalter kam ein imposantes Gesamtwerk von rund 1000 Plakaten zusammen. Leupin hat die Schweizer Plakatkunst international bekannt gemacht – die Schweiz profitiert noch heute von seinem Renommee. Es ist kaum übertrieben, ihn die Symbolgestalt der Schweizer Grafik schlechthin zu nennen. Bild- und Wortwitz, Charme und Humor sind seine Markenzeichen. Viele seiner Plakate sind zu Werbeikonen geworden.
Der Verlag Rosenfluh Publikationen hat die Ehre, die Leserinnen und Leser der ARS MEDICI im Laufe des Jahres 2017 mit einer kleinen Auswahl der Plakate und Grafiken von Herbert Leupin auf den Titelseiten erfreuen zu dürfen. Wir danken dafür der Collection Herbert Leupin, vor allem seinem Sohn Charles R. Leupin, der unser Projekt begleitet. Wie bei den Tingatinga-Bildern bieten wir Ihnen auch bei der neuen Serie die Möglichkeit, allenfalls noch verkäufliche (signierte oder unsignierte) Plakate oder Grafiken zu erstehen.
Verlag und Redaktion ARS MEDICI freuen sich auf die Begegnung mit der Kunst von Herbert Leupin im laufenden Jahr. Und wir sind sicher, Sie sich auch.
Richard Altorfer und Christine Mücke
ARS MEDICI 1+2 I 2017
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