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Titel
FMGS Jahresbericht
Untertitel
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Rubrik
FMGS
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19538
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FREIBERUFLICHE MEDIZINISCHE GRUNDVERSORGERINNEN SCHWEIZ

Jahresbericht 2015/2016 des Präsidenten zuhanden der Generalversammlung

Kontakt: Dr. med. Christoph Schnyder, Präsident
Facharzt FMH für Allgemeinmedizin Rigistrasse 1, 6330 Cham
Tel. 041 784 05 38, Fax 041 784 05 39 Mobil 079 659 76 94
E-Mail: mail@fmgs.ch E-Mail (Praxis): praxis.schnyder@datazug.ch

Christoph Schnyder
Liebe Mitglieder der FMGS!
Die Leidensfähigkeit der Ärzteschaft, namentlich der Grundversorgerinnen und Grundversorger, scheint grenzenlos; im unverbindlichen Small-Talk mit Kollegen ist es zum einen fast unvermeidlich, früher oder später auf die Vergütung unserer Arbeit zu stossen und dabei unisono Unzufriedenheit herauszuhören, zum anderen ist eine Art Schicksalsergebenheit oder Frustration weit verbreitet. Nicht wenige fühlen sich durch die Standesorganisation oder die Fachgesellschaften adäquat vertreten und sind der Meinung, dass sich unsere Arbeitsbedingungen dank Verhandlungen substanziell verbessert hätten. Ebenso weit verbreitet ist die lähmende Angst vor einem Amtstarif im Falle von scheiternden Tarifverhandlungen: Es will mir allerdings nicht so recht in den Kopf, weshalb akademisch gebildete Menschen sich nicht die Frage nach dem Recht auf freie Berufsausübung für Ärzte stellen … Ist es wirklich nur Bequemlichkeit, weil durch den Kontrahierungszwang im KVG die Füllung der Lohntüte quasi garantiert ist? Oder ist es unkritischer Obrigkeitsglaube, dass man vor den unverhohlenen Drohungen der Politiker widerstandslos kuscht? Könnte es auch einfach politische Inkompetenz sein, da kaum ein Mediziner während seiner Ausbildung einer ökonomischen Praxisführung dienliche Dinge lernt? Wenn es um die Erklärung des Hausärztemangels geht, wird geflissentlich um den Brei herum geredet, anstatt im Klartext das Missverhältnis von Arbeitsaufwand und Nettoverdienst zu nennen! Nicht wenige GrundversorgerInnen empfin-

den hämische Schadenfreude, wenn den Spezialistenkollegen technische Leistungen gekürzt werden, um damit kostenneutral ein Hausärztezückerchen zu finanzieren – nicht bedenkend, dass damit die Solidarität der Ärzteschaft effizient sabotiert wird: divide et impera. Die Spezialärzte haben mit der Gründung der Tarifunion proaktiv reagiert und werden ihr Einkommen verteidigen. Wir haben allerdings nichts zu verteidigen, sondern wir müssen uns etwas erkämpfen! Wir sind weit vom ursprünglich versprochenen betriebswirtschaftlichen Tarif entfernt, und am Horizont ist nirgends Besserung zu erkennen, im Gegenteil: immer penetranter wird der Begriff «Kostenneutralität» als unverhandelbare Maxime aller gesundheitspolitischen Entscheide positioniert. Ergo: Ohne Kündigung der Rahmenverträge zum Tarmed wird sich nie eine Besserung einstellen! Es dürften vor allem zwei Gründe sein, welche vor der Kündigung zurückschrecken lassen: erstens die oben erwähnte Drohung mit einem amtlich verordneten (Billig-)Tarif; zweitens das vermeintliche Fehlen einer brauchbaren Alternative. Aber: Der staatliche Eingriff in Form eines Amtstarifs ist nicht eine banale Handlung, welche nach Lust und Laune der Behörde vollzogen werden kann, sondern es wäre die ultima ratio bei Vorliegen eines Versorgungsnotstandes (so ist es im Gesetz nachzulesen). Von einem solchen sind wir jedoch weit entfernt, wenn das Problem lediglich in einem höheren (und damit adäquaten) Preis für die Arbeit der GrundversorgerInnen liegt, Versicherer und Ärzte sich darüber aber nicht einigen können. Diese Feststellung führt mich direkt zu unserem Vorschlag, wie

ein Ausweg aus dem Dilemma gefunden werden kann. Dieser Vorschlag baut auf der grundsätzlich vernünftigen und mit millionenteurem Aufwand erstellten TarmedNomenklatur auf, ermöglicht aber dem Staat die medizinische Grundversorgung zu politisch tragbaren Kosten in einer Basisversicherung und die Restfinanzierung durch Zusatzversicherungen oder die privaten Haushalte (Selbstbehalt). Dem Staat steht es frei, die Grundversorgung in eigenen Institutionen zum angestrebten Discountpreis (dann jedoch mittels transparent zu deklarierenden Quersubventionen!) anzubieten, die Ärzte/Ärztinnen in freier Praxis sind in der Preisgestaltung frei, erhalten von der Basisversicherung jedoch ebenfalls den staatlich definierten Mindestpreis. Mit diesem System kehren wir zur Marktwirtschaft zurück und machen die Grundversorgung wieder zu einem ökonomisch attraktiven Beruf, die Politik muss mit der periodischen Definition des «Basispreises» ihr wahres Gesicht in Sachen soziale Verantwortung zeigen. Kritiker einer solchen Lösung führen ins Feld, dass damit eine Zweiklassenmedizin entstehe; sie verkennen dabei, dass Zweiklassigkeit bereits jetzt Realität ist und in allen Lebensbereichen immer Realität sein wird. In einer zivilisierten Gesellschaft wird jedoch die Politik dafür sorgen, dass die Leistungen für die «2. Klasse» zumutbar und human sind (entsprechende Beispiele für Bahn- oder Flugreisen, für Tickets im Kino, für stationäre Spitalbehandlungen, für den Einkauf in Lebensmittelgeschäften und viele mehr belegen dies bereits jetzt). Sie werden sich nun fragen, weshalb ich den Jahresbericht so ausführlich dem Thema «Kündigung des Tarmed-Rahmenvertrags» widme. Ganz einfach:

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ARS MEDICI 5 I 2016

FREIBERUFLICHE MEDIZINISCHE GRUNDVERSORGERINNEN SCHWEIZ
Jahresbericht 2015/2016 des Präsidenten zuhanden der Generalversammlung

weil dies das zentrale Anliegen der FMGS ist! Der Vorstand hat sich in vier Sitzungen mit der Frage beschäftigt, wo die wichtigste Ursache des Hausärztemangels zu suchen ist, zudem wurde diskutiert, ob der freiberufliche Hausarzt überhaupt noch dem Zeitgeist entspreche. Dank der freundlichen Unterstützung durch ARS MEDICI konnte die FMGS in jeder Ausgabe prägnant auf Facts und Entwicklungen hinweisen, welche den Alltag der freiberuflichen GrundversorgerInnen trüben. Für weitergehende Aktivitäten fehlen die personellen Ressourcen! Krank-

heitsbedingt ist es dem Vorstand nicht einmal möglich, die administrativen Vereinsarbeiten wunschgemäss zu erledigen, auch die regelmässige Information der Mitglieder hat darunter leider gelitten (was ich sehr bedaure!); es wäre dringend nötig, zwei weitere Kollegen /Kolleginnen im Vorstand begrüssen zu können. Denjenigen, welche in Form von Mitarbeit oder Anregungen und Kritik die FMGS über Wasser gehalten haben, möchte ich herzlich danken, die eher Zurückhaltenden möchte ich motivieren, mit einem noch so kleinen Beitrag

(personell oder ideell) die dringend not-

wendige Stimme der vital bedrohten

Spezies «freiberufliche Grundversorge-

rIn» nicht verstummen zu lassen.

Die Generalversammlung in Zug ist per

ÖV oder Auto gut zu erreichen und

eine gute Gelegenheit, Ideen einzubrin-

gen. Es würde mich freuen, Sie dort be-

grüssen zu dürfen!

O

Mit herzlichen kollegialen Grüssen
Dr. med. Christoph Schnyder, Cham Präsident der Vereinigung freiberuflicher medizinischer GrundversorgerInnen Schweiz FMGS

Einladung zur 5. Generalversammlung der FMGS am Samstag, 12. März 2016

Liebe Mitglieder der FMGS!
Gerne lade ich zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2016 ein. Wir haben den Versammlungsort Richtung Zentrum der Schweiz verlegt und uns bemüht, die Anfahrt sowohl mit dem ÖV als auch mit dem Auto möglichst bequem zu gestalten: Das Alterszentrum Neustadt ist über das südwestliche Ende des Perrons 4 via Treppe in 3 Minuten zu erreichen, Autofahrer können in der Tiefgarage Neustadt des Zentrums parkieren.
Es besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Versammlung im Restaurant des Alterszentrums ein Mittagessen à la carte einzunehmen!
Der Jahresbericht des Präsidenten und die Jahresrechnung können auf der Vereinsplattform https://fmgs.webling.ch eingesehen werden!

Ort: Programm: Traktanden:

Alterszentrum Neustadt, Bundesstrasse 4, 6300 Zug
9.45 Uhr Willkommenskaffee, 10.15 Uhr Beginn der Versammlung
1. Begrüssung, Wahl eines Stimmenzählers/einer Stimmenzählerin 2. Protokoll der 4.Generalversammlung vom 14. März 2015 3. Jahresbericht des Präsidenten 4. Jahresrechnung 2015 5. Bericht der Revisoren, Entlastung des Vorstands 6. Modell zur adäquaten Vergütung grundversorgerischer Leistungen 7. Vereinsschwerpunkte 2016/2017 8. Budget 2016 9. Wahlen 10. Anträge (Anträge müssen 14 Tage vor der GV dem Präsidenten vorliegen) 11. Varia

Für den Vorstand der FMGS: Dr. med. Christoph Schnyder, Präsident

ARS MEDICI 5 I 2016

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