ARS MEDICI 05/2016
Inhalt
Blutdruckmessen per App?
Zu einem vernichtenden Urteil kommen die Autoren einer Studie, in der sie die Treffsicherzeit einer App zum Blutdruckmessen überprüft haben.
Rosenbergstrasse
FMGS Jahresbericht
Notfall Anaphylaxie – wenn die Zeit zählt
Bei schweren Verläufen sofort Adrenalin intramuskulär injizieren
Bei einem anaphylaktischen Schock heisst es schnell zu handeln. Allerdings hängt die verbleibende Zeit – von wenigen Minuten bei Insektenstichen bis zu mehreren Stunden bei Nahrungsmitteln – stark von der Art des auslösenden Allergens ab. So oder so: Bei schweren Verläufen helfe nur die sofortige intramuskuläre Injektion von Adrenalin, erklärte am 5. Burghalde-Symposium in Lenzburg der Allergologe Dr. med. Paul Scheidegger aus Brugg.
Antikoagulation bei Vorhofflimmern und renaler Dysfunktion
Empfehlungen zur Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten und NOAK
Vorhofflimmern (VHF) und Niereninsuffizienz sind insbesondere bei älteren Menschen häufig miteinander vergesellschaftet. Beide Erkrankungen erhöhen das Schlaganfallrisiko deutlich, weshalb vielfach eine Therapie mit Gerinnungshemmern indiziert ist. Diese Medikamente werden allerdings überwiegend über die Niere ausgeschieden. Daher ist ein regelmässiges Monitoring der Nierenfunktion Voraussetzung für eine Antikoagulationstherapie. Das Problem der renalen Dysfunktion bei Patienten mit VHF sowie deren Management mittels oraler Antikoagulanzien waren Gegenstand eines Fortbildungsseminars bei «Medscape».
Was ist neu in der Hypertonietherapie?
Bekannte Medikamente, aber neue Zielwerte nach SPRINT
Die Vorgaben von Zielwerten für den Blutdruck bei Hypertoniepatienten unterliegen bemerkenswerten Schwankungen. Während ältere Studien und auf ihnen basierende Guidelines für die meisten Hochdruckkranken einen systolischen Zielwert unter 140 mmHg propagieren, hat eine kürzlich publizierte grosse Studie gezeigt, dass das kardiovaskuläre Risiko und die Gesamtmortalität bei einem systolischen Blutdruck unter 120 mmHg am tiefsten sind. Was dies für die zukünftigen Therapieempfehlungen bedeutet und wie die Blutdruckziele erreicht werden können, besprach Prof. Dr. med. Frank Ruschitzka, Klinik für Kardiologie, Universitätsspital Zürich, am 11. Zürcher Hypertonietag.
Paradigmenwechsel in der Therapie der Herzinsuffizienz
Weitere Mortalitätssenkung wird möglich
Die Zahl der Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz steigt unaufhaltsam und bedeutet eine grosse Herausforderung für Spezialisten und Hausärzte. Zur breiten Palette der bis heute verfügbaren Medikamente bei Herzversagen kommt mit Sacubitril/Valsartan ein wichtiges neues Behandlungsprinzip, wie Prof. Dr. med. Frank Ruschitzka, Klinik für Kardiologie, Universitätsspital Zürich, am 20. Zürcher HerzKreislauftag erklärte.
Was schützt das Herz bei Diabetes wirklich?
Günstige kardiovaskuläre Auswirkungen von SGLT-2-Hemmern
Für die Prävention von Herz-Kreislauf-Komplikationen bei Diabetes mellitus ist eine multifaktorielle Therapie zur Bekämpfung aller kardiovaskulären Risikofaktoren unerlässlich. Besonderes Augenmerk müsse dabei auf die Vermeidung von Hypoglykämien gelegt werden, erläuterte Prof. Dr. med. Peter Wiesli, Leitender Arzt Endokrinologie, Kantonsspital Frauenfeld, am 20. Zürcher HerzKreislauftag.
Akutes Koronarsyndrom – keine Zeit verlierten!
Diagnose, Behandlung und Sekundärprävention im Überblick
In entwickelten Ländern gehören akute Koronarsyndrome zu den häufigsten Todesursachen bei Erwachsenen. Die Diagnose einer instabilen Angina pectoris oder eines akuten Herzinfarkts erfolgt anhand von biochemischen Markern wie kardialem Troponin und der Elektrokardiografie. Bei einem ST-Strecken-Hebungs-Infarkt gilt die primäre perkutane Koronarintervention als Reperfusionsverfahren der ersten Wahl. Veränderungen des Lebensstils und die Einnahme geeigneter Medikamente sind wirksame Massnahmen zur Sekundärprävention.
Menigokokken erfordern schnelles Handeln
Schon der Verdacht auf eine Meningokokkenerkrankung genügt als Indikation
Erkrankungen durch Meningokokken äussern sich zu zwei Drittel als Meningitis, zu einem Drittel als Sepsis. Aufgrund des schweren Verlaufs begründet allein der Verdacht auf eine Meningokokkeninfektion eine medikamentöse Therapie und die Einweisung ins Krankenhaus. Zu wichtigen Präventionsmassnahmen gehören die Impfung und die Chemoprophylaxe.
Ist es Rücken oder was?
Spezifische Ursachen für Rückenschmerzen
Die Ursachen von Rücken- beziehungweise Kreuzschmerzen können vielfältig sein. Es werden nicht spezifische von spezifischen Ursachen unterschieden. Dabei ist es wichtig, gefährliche Verläufe zu erkennen und einer schnellen Diagnostik und Therapie zuzuführen. Im Folgenden werden einige spezifische Formen von Rückenschmerzen und deren Untersuchungsbefunde dargestellt.
Das Kreuz mit der Lendenwirbelsäule – lumbale Spinalkanalstenose
Diagnostik und therapeutische Optionen im Überblick
Bei vielen älteren Menschen führen Verengungen des Wirbelkanals im Lendenbereich zu Rückenschmerzen und Gehstörungen. Bildgebende Untersuchungen allein sind für die Diagnose einer lumbalen Spinalkanalstenose nicht ausreichend, da auch viele asymptomatische ältere Menschen Anzeichen einer Stenose aufweisen. Die Beschwerden werden meist mit physiotherapeutischen Verfahren, Medikamenten oder epiduralen Injektionen behandelt. Chirurgische Eingriffe sollten nur bei schwerer Symptomatik und unzureichender Wirksamkeit anderer Optionen in Betracht gezogen werden.
Mortalität unter NOAK geringer als unter Warfarin
Deutlich weniger intrakranielle Blutungen unter den neuen Substanzen
Neue orale Antikoagulanzien (NOAK) haben einige Vorteile zu bieten und ersetzen heute oft Vitamin-K-Antagonisten. Doch wie sieht es mit der Mortalität unter NOAK beziehungsweise unter Warfarin aus?
Rheumatoide Arthritis – TNF-alpha-Hemmer erhöhen Sterblichkeitsrisiko nicht
In einer Metaanalyse waren TNF-alpha-Inhibitoren bei Patienten mit rheumatoider Arthritis über einen durchschnittlichen Zeitraum von 46 Wochen nicht mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden. Dies wurde unabhängig von der jeweiligen Einzelsubstanz und der Dosierung beobachtet.
Wie wirksam ist SLIT?
Sublinguale Immuntherapie bei Gräserpollenallergie
Die sublinguale Hyposensibilisierung, kurz SLIT, wird bei saisonaler allergischer Rhinosinusitis häufig eingesetzt. In einer neuen Metaanalyse wurde die Wirksamkeit sublingualer Tabletten mit Grasextrakten bei Patienten mit Gräserpollenallergie unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die SLIT wirkt – im Durchschnitt aber weniger beeindruckend, als manche glauben mögen.
Neuer dualer Wirkstoff zur Therapie der Herzinsuffizienz
Geringere Mortalität und weniger Hospitalisierungen unter Sacubitril-Valsartan
Eine Analyse der PARADIGM-HF-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Sacubitril-Valsartan die Mortalität oder die Anzahl stationärer Aufnahmen aufgrund von Herzinsuffizienz im Vergleich zu Enalapril um 20 Prozent senken kann. Über einen längeren Behandlungszeitraum erwies sich die Kosteneffektivität von Sacubitril-Valsartan als günstig.
Das gesunde und das kranke Herz / Über das Herz hinaus
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Zubi zeichnet
EDITORIAL
IN DIESEM HEFT
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
FMGS
MEDIZIN
BERICHT
- Notfall Anaphylaxie - wenn die Zeit zählt
- Antikoagulation bei Vorhofflimmern und renaler Dysfunktion
- Was ist neu in der Hypertonietherapie?
- Paradigmenwechsel in der Therapie der Herzinsuffizienz
- Was schützt das Herz bei Diabetes wirklich?
FORTBILDUNG
- Akutes Koronarsyndrom - keine Zeit verlierten!
- Menigokokken erfordern schnelles Handeln
- Ist es Rücken oder was?
- Das Kreuz mit der Lendenwirbelsäule - lumbale Spinalkanalstenose
STUDIE REFERIERT
- Mortalität unter NOAK geringer als unter Warfarin
- Rheumatoide Arthritis - TNF-alpha-Hemmer erhöhen Sterblichkeitsrisiko nicht
- Wie wirksam ist SLIT?