Transkript
Rosenbergstrasse
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Kollegoide sind Kollegen, die nur so aussehen als seien sie Kollegen.
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Überaus ehrliche Perfidie steht folgendem Geständnis Pate: «Ich find’s schlimm, was er macht. Gut, es stimmt nicht, ich hab’s nur erfunden, aber ich find’s schlimm.»
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«Vision zero» – null Tote im Strassenverkehr – eine Illusion? Nein, meint ein Fachmann, das Ziel lässt sich auf zweierlei Wegen erreichen: Entweder durch eine flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 0 km/h für alle Verkehrsteilnehmer (inkl. Fussgänger!) oder durch ein Bündel von Massnahmen wie Radarpistolen mit scharfer Munition, Stoppschilder mit Bewegungssensoren, automatische Nagelsperren bei Verkehrsübertretungen und Zebrastreifen, die bei Rot Elektroschocks austeilen.
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Es gibt Witze, die sind dermassen bescheuert, dass man sich schämt, darüber zu lachen – und nach spätestens einer Stunde doch nicht anders kann. So wie beim folgenden: «Stress, Bastian Baker und Mike Shiva sterben bei einem Unfall und kommen in den Himmel. Als sie dort ankommen, sagt Petrus zu ihnen: ‹Wir haben eine einzige Regel hier im Himmel: Nicht auf die Enten treten!› Nein, bewahre, erwarten Sie nicht, hier die Pointe zu lesen, das wäre zu peinlich. Das müssen Sie sich schon selber antun, siehe www.suissebook.ch/witz-des-tages-24/.
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Nachtrag I zu Griechenland: Deutschland war im vorletzten Jahrhundert etwas zu spät dran; die Welt war schon aufgeteilt zwischen England, Frankreich, Holland, Belgien, Spanien, Por-
tugal. Dem Deutschen Reich blieb nur eine einzige Kolonie, und die erst noch sehr kurz (1884–1915): DeutschSüdwestafrika (heute: Namibia). Im 21. Jahrhundert soll so was nicht mehr passieren. Auf die Herrschaft in Deutsch- Südosteuropa (bisher bekannt unter dem Namen Griechenland) hat sich Berlin besser vorbereitet als seinerzeit Bismarck. Nachtrag II: «Es gibt zwei Wege, eine Nation zu erobern und zu versklaven. Zum einen durch das Schwert, zum andern durch Schulden.» (John Adams, 2. Präsident der USA) Nachtrag III: Ein Bekannter: «Das Problem wäre gelöst, wenn Deutschland endlich aus der Eurozone austräte.» Nur halb ernst gemeint, aber nicht falsch. Nachtrag IV: «Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht, wer dessen Gesetze macht.» (M.A. Rothschild, Begründer der Rothschild-Bankendynastie) Für Wolfgang Schäuble und Angela Merkel nichts Neues. Sie handeln längst danach.
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Bald stehen wieder Wahlen an. Dazu Emma Goldmann: «Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie schon längst verboten.»
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Im Abstand von 5 Minuten zwei Meldungen, die nichts und doch riesig viel miteinander zu tun haben. Meldung 1: Die USA gaben in den vergangenen zwei Jahren rund 10 Millionen Dollar aus zur Überwachung von Julien Assange, den Gründer von Wikileaks, der in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzt, weil ihm sonst Verhaftung, Abschiebung in die USA und dort jahrelanger Knast drohen. Meldung 2: Der 12-jährige Iraker, der durch Bomben zunächst seinen Vater, dann sein Bein verlor, benötigt dringend eine Operation; seiner Restfami-
lie aber fehlt dafür – logisch – das Geld. Es gäbe da eine (ebenso einfache wie absurde) Lösung: Julien Assange zwei Wochen weniger intensiv überwachen und mit dem eingesparten Geld die Operation bezahlen.
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Pech hat, wer sich mit Blaubeeren, Johannisbeeren, Bananenstückchen, filetierter Orange, gehäuteten Pfirsichstücken, Sonnenblumenkernen, einem Löffel zarter und zwei Löffeln kerniger Haferflocken, einer halben Handvoll Nüssen, geschrotetem Leinsamen, Cornflakes, Trockenobst und Apfelwürfelchen voller Freude auf Genuss und Gesundheit ein MüEsli mischt und dann feststellt … – dass er keine Milch mehr hat.
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Mahnung eines überzeugten Prokrastinierers: Bedenken Sie immer: Alles, was bis nächsten Freitag wirklich fertig sein muss, ist der nächste Donnerstag.
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Und das meint Walti: Liebe ist, wenn man sich mit 80 immer noch Klapse auf den Hintern gibt. Egal, wo der dann hängt.
Richard Altorfer
ARS MEDICI 16 I 2015
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