Transkript
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Rosenbergstrasse
Freund Kari, erstaunt ob der Frage: Meine Religionszugehörigkeit? Gutgläubig.
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Religion, Islamismus, Diskriminierung, Asyl, Dichtestress – alles hat mit allem zu tun, alles wird mit allem vermischt und ergibt entweder einen unverdaulichen Brei, ein unverständliches Gemisch oder manchmal die Einsicht, dass (was natürlich eine Plattitüde ist) das Wenigste schwarz oder weiss ist, sondern das Meiste grau, gestreift, kariert oder sogar bunt. Wobei bunt auch nicht immer nur lustig bedeuten muss. Nachfolgend einige Gedanken und Statements, Zitate und Meinungen, die mit Medizin wenig zu tun haben, aber auch alle Mediziner betreffen.
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Dass «Islamismus» nichts mit Islam zu tun habe, ist eine Illusion, die wir uns leisten (können), weil die meisten Muslime friedfertig sind, sich ebenso wenig an «religiöse Pflichten» halten wie unsereiner und (vermutlich noch längere Zeit) nur einen kleinen Teil der Bevölkerung ausmachen. Aber es bleibt eine Illusion. Die Scharia, die «unfehlbare Pflichtenlehre des Islam, die das gesamte religiöse, politische, soziale, häusliche und individuelle Leben» regelt – und die den sog. Islamisten als Leitbild dient –, verträgt sich nämlich definitiv schlecht mit westlichen Werten.
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lime. Und dafür erwarten wir, dass ihr «unsere» liberalen europäischen Werte nicht nur lauwarm, sondern glaubwürdig gegen radikal islami(sti)sche Werte verteidigt. Ist das ein Vorschlag?
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Religiöse Gefühle sind nicht schützenswert. (Beda Stadler) The murder of the satirists in question does not prove that their satire was good. (Jacob Canfield) Satire ist kein Freipass. (Doris Leuthard) Die Karikaturisten beleidigten den Propheten und wurden zur Rechenschaft gezogen. (Abu Ottoman)
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Intimiditi come siete dalla paura d’andare contro corrente oppure d’apparire razzisti, (…) non volete capire che qui è in atto una Crociata all’inverso. (Oriana Fallaci) Wir sind Charlie, und wir sind am Verlieren. (N.N.) Eine freiheitliche Demokratie braucht Blasphemie. (Markus Becker, Spiegel online)
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Bruno, ein Service-Club-Freund, meint: Islamismus hat mit Islam etwa soviel zu tun wie Alkoholismus mit Alkohol. Nicht jeder, der Alkohol konsumiert, ist ein Alkoholiker, aber ohne das eine gäbe es das andere nicht. Es kommt eben auf die Leute an – aber auch darauf, wie verführerisch das Ausgangsprodukt ist.
benachthemdeten Salafisten – Witzfiguren (Charlie Hébdo hat sich tödlich über sie lustig gemacht). Keiner will glauben, dass es junge Menschen gibt, die deren schwülstig bedrohliches, pseudoreligiöses Geschwafel ernst nehmen, und dass sie es schaffen, Kriege anzuzetteln, bei denen Hunderttausende sterben. Noch nicht.
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Gut, dass der Humor nicht verloren geht: Die aktuellste Meldung ging vergangenes Wochenende durchs Internet: ISIS stürmen Konstanzer Innenstadt! (ISIS = Irre Schweizer im Shoppingrausch)
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Die solidarisch in Paris mitmarschierenden Staatsmänner, in deren eigenen Ländern Karikaturisten eingesperrt werden, sind gar nicht marschiert. Sie taten nur so. Das Ganze war ein Fotoshooting abseits der Demo. Aber vielleicht war die Mondlandung ja auch nur ein Fake, wie manche behaupten, aufgenommen in der Wüste New Mexicos. Möglich ist alles. Und nein, schlimm ist das nicht, eher ehrlich, weil ohnehin alles Fake ist: Solidarität, Empörung, Mut oder Einstehen für Pressefreiheit. Wir leben in einer Politwelt von Fakes von A (wie Anteilnahme) bis Z (wie zum Kot…).
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Und zum Schluss wie immer Walti, ärgerlich zu seiner Frau: «Musst du immer das letzte Wort haben?» Waltis Frau: «Woher soll ich wissen, dass dir nichts mehr einfällt?»
Richard Altorfer
Und? Muss Europa deshalb die Muslime loswerden? Nein, muss es nicht. Aber eine Vereinbarung mit den hier lebenden Muslimen schliessen, das sollte Europa dürfen. Ihnen einen Deal anbieten: Wir (Europäer) nehmen euch in Schutz vor jenem gewalttätigen, toleranzlosen fundamentalistischen Islam, in dessen Namen im Nahen Osten, in Afrika und neuerdings auch in Europa Krieg geführt wird – auch gegen Mus-
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Und ein weiterer Kollege: Hitler, Göring, Goebbels – aus heutiger Sicht Witzfiguren. Keiner kann heute verstehen, dass Millionen von Deutschen diese peinlichen, läppisch bebärtcheten, grössenwahnsinnigen Gestalten und ihr Gekeife bewunderten und wie die es schafften, einen Krieg mit 50 Millionen Toten anzuzetteln. Die bärtigen
ARS MEDICI 2 I 2015
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