Transkript
BEKANNTMACHUNG
EBM-Seminar vom 20. bis zum 22. März 2014 in Winterthur
Medizinische Literatur kritisch hinterfragen lernen
Eine Denkschule mit Substanz bietet Dr. med. Luzi Dubs interessierten Vertretern des Gesundheitswesens mit seinem EBM-Seminar in Winterthur. Der niedergelassene Facharzt für Orthopädie in Winterthur, der sich seit Jahren der Verbreitung der evidenzbasierten Medizin verschrieben hat, betont, dass es sich dabei nicht um blosse Hirnakrobatik handle – im Gegenteil, das Erlernte komme unmittelbar der täglichen praktischen Arbeit zugute.
Kurs Evidenzbasierte Medizin
Sind Sie interessiert, sich näher mit den Möglichkeiten und Grenzen der evidenzbasierten Medizin auseinanderzusetzen? Nach Abschluss des Kurses unter der Leitung von Dr. med. Luzi Dubs, Facharzt für Orthopädie, Winterthur, können die Teilnehmer eine wissenschaftliche Publikation mit klinischen Fragestellungen hinsichtlich der Gültigkeit ihrer Aussagen bewerten, diagnostischen Informationsgewinn und therapeutischen Nutzen berechnen sowie systematische Denkfehler erkennen.
Datum: Ort: Kursgebühr: Informationen/ Anmeldung:
20. bis 22. März 2014 Winterthur, Hotel Banana-City Fr. 700.— E-Mail: dubs.luzi@bluewin.ch, Tel. 052 213 22 23, Fax 052 212 58 04
Angesprochen sind alle, die sich mit medi- richtungen auseinandersetzen. Die ur- sowie die Krankheitswahrscheinlichkeiten
zinischen Nutzenfragen beschäftigen. «Um sprüngliche Kooperation mit der Zürcher vor und nach dem Test kennen», so Dubs.
die klinische Relevanz untersuchter End- Hochschule für Angewandte Wissenschaf- Was bringt mir der Test an Information?
punkte zu beurteilen, müssen wir lernen, ten (ZHAW) ist kürzlich verschärften Wei- Wie viel falschpositive oder falschnegative
Studien richtig zu verstehen. Nur so kön- terbildungskriterien zum Opfer gefallen. Ergebnisse sind zu erwarten?
nen wir die Spreu vom Weizen trennen», so Seit diesem Jahr organisiert Dubs das Semi- Im weiteren Verlauf geht es um Interven-
Dubs. Gar nicht selten erweise sich der nar in eigener Regie, weil er vom Wert der tionsstudien, Studientypen, Wirkungsgrös-
Nutzen häufig durchgeführter Massnah- Fortbildung überzeugt ist.
sen, die Number needed to treat, die abso-
men bei genauerer Betrachtung als über-
lute und relative Risikoreduktion. – «Mit
schätzt oder das Kosten-Nutzen-Verhältnis Evidenzbasierte Medizin richtig verstehen Letzterer allein können Sie beispielsweise
als zu positiv beurteilt – Botschaften, die «Bei allem, was die evidenzbasierte Medi- herzlich wenig anfangen.» Anhand dieser
nicht immer gerne gehört werden, wie er zin leisten kann, muss man sehr darauf ach- Daten lassen sich dann mühelos Aussagen
aus Erfahrung berichten kann. Dennoch ten, dass man sie richtig versteht. Das ist zum Kosten-Nutzen-Verhältnis einer (medi-
lässt Dubs sich nicht davon abhalten, medi- keine Religion, kein Gericht, sondern ein- kamentösen) Therapie machen.
Anschliessend wird das Ge-
lernte vertieft. Das geschieht
«Das ist keine Religion, kein Gericht, sondern einfach eine wissenschaftliche Methode, in erster Linie anhand von
eine Denkschule, wie man den eigentlichen Patientennutzen zunächst beschreiben,
Abstracts, um ein möglichst
dann berechnen und schliesslich bewerten und interpretieren kann.»
breites Spektrum an Studien beurteilen zu können. Gerne
können die Kursteilnehmer
zinische Studien genauer unter die Lupe zu fach eine wissenschaftliche Methode, eine auch Studien mitbringen, die im Rahmen
nehmen, um Patienten vor einer verzerrten Denkschule, wie man den eigentlichen Pa- des Kurses genauer betrachtet werden sol-
Risikokommunikation und vermeintlichem tientennutzen zunächst beschreiben, dann len. Alle Teilnehmer erhalten im Vorfeld ein
Nutzen zu bewahren.
berechnen und schliesslich bewerten und Skriptum sowie die Übungsbeispiele.
Bereits seit 1996 beschäftigt sich Dubs mit interpretieren kann. Es gibt keine evidenz- «Mein Ziel ist die Sicherheit in der
der evidenzbasierten Medizin (EBM); diese basierte Therapie, aber man kann die Me- Unsicherheit anstelle der Unsicherheit in
anhaltende Auseinandersetzung ist mittler- thode zuverlässig anwenden, um gewisse der Sicherheit», fasst der Experte sein An-
weile ein zweites Standbein geworden. Da- Fragen besser beantworten zu können, vor liegen zusammen. Die Teilnehmer lernen,
mals habe er erkannt, dass die Dogmen der allem auch die Frage, ob wir für unser Tun mit Restrisiken und Wahrscheinlichkeiten
gängigen Schulmedizin in der individuellen die richtigen Worte finden.»
umzugehen, und können damit ihre Patien-
Wirklichkeit der täglichen Praxis oft nicht
ten mit deren individuellen Fragestellungen
greifen. «Viele der Aussagen, die wir uns er- Was vermittelt der Kurs?
im Alltag viel besser beraten, ist Dubs über-
lauben, sind in der Patientenwirklichkeit Der Lehrgang teilt sich in zwei Teile, einen zeugt. Evidenzbasierte Leitlinien haben aber
nicht überprüft», so Dubs. Und so nahm er diagnostischen und einen interventionel- nur einen begrenzten Stellenwert, da die
zunächst einmal systematisch orthopädi- len. In Ersterem geht es darum, den Infor- Patientenpräferenzen in jede einzelne Ent-
sche Fragestellungen ins Visier. Seit 2000 mationsgewinn durch einen Test zu berech- scheidung miteinbezogen werden müssen. O
bietet er in Winterthur EBM-Seminare an, nen. «Wenn ich einen diagnostischen Test
die sich mit Studien verschiedenster Fach- einsetze, muss ich die Testeigenschaften Christine Mücke
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