Transkript
OFFIZIELLES ORGAN
FOEDERATIO MEDICORUM PRACTICORUM FOEDERATIO MEDICARUM PRACTICARUM
«Das Thema Jahreseinkommen wird sträflich vernachlässigt»
Eine Reaktion auf den Beitrag «Weihnachten vorbei!» von Thomas Zünd in ARS MEDICI 2/08, S. 50–51
Echo
Von der SGAM wird uns zum Tag der Hausarztmedizin ein Flyer zugestellt: «Auf uns Hausärzte können Sie sich verlassen!» Ich finde es immer gut, wenn zugunsten von uns Hausärzten etwas unternommen wird. Dass diese Aktion uns einen Mehrwert in irgendeiner Form bringen wird, bezweifle ich allerdings. Eigentlich hätte ich von der Ärztekammer in Biel erwartet, dass nun zu einem Streiktag aufgerufen wird. Warum dies nicht erfolgt ist, bleibt unklar. Es wäre
einfach schade, wenn der Grund in unserer krankhaften Mutlosigkeit liegen würde. Leider nutzt es wenig, wenn wir uns den Leuten lediglich als «tragende Säule der medizinischen Grundversorgung der Schweizer Bevölkerung» in Erinnerung rufen und bekannt machen wollen. Unsere Akzeptanz in der Bevölkerung ist nämlich sehr gross. Nur weiss diese Bevölkerung nicht, dass sie es wäre, die via politischen Weg unsere Arbeitsbedingungen verbessern könnte. Und bei diesen Arbeitsbedingungen geht es fast allen von uns in erster Linie um die horrend geschrumpften Jahreseinkommen. Es ist mir nicht verständlich, warum
diese Tatsache nie publiziert wird. Jün-
gere Kolleginnen und Kollegen werden
kaum motiviert sein, eine Praxis zu eröff-
nen, wenn ihr Jahreseinkommen nie den
Betrag von 200 000 Franken erreichen
wird. Dieses Thema wird sträflich ver-
nachlässigt. In allen Diskussionen ver-
puffen wir viel zu viel Energie mit theo-
retischen und ethischen Floskeln. Er-
reicht haben wir realistisch gesehen gar
nichts, ausser der Senkung von Tax-
punktwert, Kosten für Laboranalysen,
Streichung von Positionen, Verdienstaus-
fall bei Notfällen und den Medikamen-
ten. Die Liste ist lang.
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Bernhard Sorg, 8304 Wallisellen
Fortbildungskongress der FMP mit Generalversammlung
Donnerstag, 5. Juni 2008, im Technopark in Zürich
GASTREFERENT Fürsprecher Fritz Britt, Direktor santésuisse «Kosten, Tarife und Einkommen – wie spielt das zusammen?»
Bitte vormerken!
WORKSHOPS
«Das heisse Gelenk und seine klinische Abklärung» Referent: PD Dr. Thomas Stoll, Chefarzt Rheumatologie und Rehabilitation, Kantonsspital Schaffhausen
«Sekundäre Kopfschmerzen sicher erkennen» Referent: PD Dr. Hans H. Jung, Neurologische Klinik, Universitätsspital Zürich
226 ARS MEDICI 6 ■ 2008
FOEDERATIO MEDICORUM PRACTICORUM FOEDERATIO MEDICARUM PRACTICARUM
Replik
«Gefragt ist der Gang an die Öffentlichkeit»
Kommentar zum Leserbrief von Kollege Sorg
Die Bemerkungen von Kollege Sorg sind nur allzu berechtigt. Am 1. April 2006 sind wir mit unseren Anliegen vor die Öffentlichkeit getreten, und wir wurden von vielen Kreisen wahrgenommen. Inzwischen sind unsere Probleme von dieser Öffentlichkeit vergessen, die Politiker sind auf unsere Sorgen nicht oder nur ganz zögerlich eingetreten. Es nützt nichts, wenn wir unter uns Ärztinnen und Ärzten diese Gedanken zirkulieren lassen und in unseren standeseigenen Publikationsorganen jammern oder in alten Erinnerungen an die Demo schwelgen. Gefragt ist der Gang an die Öffentlichkeit, um den Patienten zu erklären, dass es sie ganz existenziell angeht, wenn die Ärztesaläre soweit schrump-
fen, dass niemand mehr den freien Beruf
ergreifen will und die bestehenden Ärzte
mit kassenunabhängigen Zusatzleistun-
gen wie Botoxspritzen, Fettabsaugen und
so weiter ein Auskommen finden müs-
sen. Wir haben eine gute Gelegenheit,
anlässlich der Abstimmung am 1. Juni
2008 an die Öffentlichkeit zu gelangen.
Es nützt nichts, wenn unser FMH-Prä-
sident in der «Schweizerischen Ärzte-
Zeitung» wohl fundierte Artikel für uns
Ärzte schreibt: Damit versteht der Stimm-
bürger nicht, dass es in dieser Abstim-
mung in erster Linie gar nicht um die
Ärzte, sondern um die Freiheit des Pa-
tienten geht, einen Arzt zu wählen, der
nicht nach der Geige der Krankenkasse
tanzt. Es braucht eine Werbekampagne,
die den Stimmbürger auch erreicht. Wir
sind gespannt, ob wir uns in dieser Frage
einigen und eine konzertierte und ein-
drückliche Aktion starten können, zu-
mal sich in unseren Reihen prominente
Befürworter der Aufhebung des Kontra-
hierungszwangs befinden, weil sie Inter-
essen auf Kassenseite haben.
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Thomas Zünd
OFFIZIELLES ORGAN
Präsident Dr. med. Hans-Ulrich Bürke Altstetterstrasse 150 8048 Zürich Tel. 044-431 77 87
Vizepräsident Dr. med. Guy Evequoz Rue du Mont 16 1958 St-Leonard Tél. 027-203 41 41
Quästor Dr. med. Thomas Zünd Bahnstrasse 16 Postfach 130 8603 Schwerzenbach Tel. 044-825 36 66
Vorstandsmitglied Dr. med. Rudolf Hohendahl Zürcherstrasse 65 8406 Winterthur Tel. 052-203 04 21
FMP im Internet: www.fmp-net.ch
La version française suivra dans le prochain numéro.
Besitzstand bleibt wichtig!
Anmeldung bis spätestens 15. Mai 2008 (definitives Programm und Anmeldeformular folgen)
Unkostenbeitrag: Fr. 50.–
FMP-Mitglieder gratis
Voranmeldung und Auskünfte: Kongresssekretariat FMP, c/o ARS MEDICI Schaffhauserstrasse 13, 8212 Neuhausen am Rheinfall Tel. 052-675 50 60, Fax 052-675 50 61 E-Mail: info@rosenfluh.ch
Der Fortbildungsteil ist offen für alle Kolleginnen und Kollegen, auch Nicht-FMP-Mitglieder sind herzlich willkommen.
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