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EDITORIAL q ÉDITORIAL
A m 26. Juni 2004 wurden an der ausserordentlichen Ärztekammer der Zentralvorstand und der Präsident der FMH neu gewählt. Mit 101 zu 75 Stimmen setzte sich Jacques de Haller (Genf) gegen Yves Guisan (Chateau d’Oex) im fünften Wahlgang durch. Die Entscheidung brachte der VSAO (Verein Schweizerischer Assistenz- und Oberärzte). Mit 40 Stimmen die grösste Gruppe in der Ärztekammer, hatten die Delegierten des VSAO zunächst Ludwig Heuss unterstützt. Nach dem Ausscheiden ihres Kandidaten im vierten Wahlgang verlangte ihr Präsident eine Besprechungspause, in der offensichtlich entschieden wurde, die Stimmen Jacques de Haller zu übertragen.
Wir hoffen und sind zuversichtlich. Wichtig wird sein, die anstehenden Arbeiten (KVG-Revision, Studienreform, Strukturreform) anzupacken und durch grosses Geschick die divergierenden Kräfte innerhalb der Ärzteschaft zusammenzuhalten. Die FMH dürfte in eine noch instabilere Phase geraten, und es ist von zentraler Bedeutung, dass die Reformen so
ZV- und Präsidentenwahlen der FMH: Neuanfang und Generationenwechsel?
Es setzten sich diejenigen durch, die im Vorfeld für einen «Neuanfang» und einen «Generationenwechsel» plädiert hatten. Die anderen hätten lieber Herrn Guisan, Nationalrat und erfahrener Politiker, als «Übergangs-Präsidenten» (wie er sich selbst bezeichnete) gesehen. Als ZV-Kandidaten wurden neu die Herren Cuénod, Kappeler und Raggenbass gewählt. Bestätigt als Vizepräsidentin wurde Frau Steiner und als Vizepräsident Herr Guisan. Den Herren Heuss, Giger, Muggli, sowie Frau Stöhr und Frau Peter gelang die Wiederwahl problemlos im ersten Wahlgang. Damit war ein grosses Ziel der FMP, nämlich die Wiederwahl der drei Kolleginnen in den ZV, erreicht. Da sich in den vergangenen Monaten keine Frauenkandidaturen aufstellen liessen, hatte die FMP die Abwahl der Kolleginnen befürchtet. Es ist an dieser Stelle allen Kolleginnen, Kollegen und Verbänden zu danken, die das Problem ebenfalls erkannten und geschlossen die Ärztinnen im ZV unterstützten. Neuanfang und Generationenwechsel? Vielleicht.
rasch wie möglich fundiert durchgeführt werden. Die Ärztekammer hat dazu am 26. Juni 2004 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Planung dieser Strukturreform an die Hand zu nehmen. Es ist zu hoffen, dass dabei ALLE den Blick fürs GANZE beibehalten und die Reform nicht zu einem Hickhack um Partikularinteressen ausartet. Die Mehrheit soll die Minderheit nicht unterdrücken; das Umgekehrte ist jedoch auch inakzeptabel. Neuanfang und Generationenwechsel? Ja – wenn es gelingt, mit viel Weitsicht und Geschick den Blick fürs WESENTLICHE beizubehalten und mit Gelassenheit, Grosszügigkeit und Leidenschaft alle Kolleginnen anzustecken, damit sie mitarbeiten an unserer Zukunft! Wir gratulieren Herrn Jacques de Haller zu seiner Wahl, wünschen ihm viel positive Kraft und bieten Hand zur konstruktiven Zusammenarbeit!
Ingrid L. Wyler-Brem Präsidentin FMP
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