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EDITORIAL
An der Spitze einer traurigen Statistik
Es ist Frühling – das sagt nicht nur der Kalender, auch die zunehmenden Temperaturen und längeren Tage sind klare Zeichen. Mit diesen steigt aber auch die Sonneneinstrahlung und damit das Hautkrebsrisiko. Die Schweiz führt hier eine traurige Statistik an: Kein anderes Land in Europa verzeichnet so viele Neuerkrankungen pro Jahr. Umso wichtiger ist neben gutem UV-Schutz die Früherkennung. Zu diesem Zweck führt die Schweizerische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie jedes Frühjahr im Rahmen der Nationalen Hautkrebskampagne einen Haut-Check-Tag durch. In der ersten Maiwoche ist es wieder an der Zeit, und man kann sich einem kostenlosen Hautkrebs-Screening an ausgewählten Spitälern* unterziehen.
Kann das Hautkrebs-Screening verbessert werden? Durch künstliche Intelligenz zum Beispiel? Was heute schon möglich ist, und was künftig zu erwarten sein könnte, lesen Sie in einem Über- und Ausblick aus dem Universitätsspital Basel ab S. 183.
Doch nicht nur Früherkennung, auch eine frühzeitige Behandlung kann in der Medizin zentral sein, so z.B. bei Psoriasis vulgaris, bei der ein früher Therapiestart die Langzeitprognose verbessern kann (S. 181).
Ihre Patienten leiden an Juckreiz? Die Gründe können vielfältig sein: atopische Dermatitis (S. 174), chronische Urtikaria (S. 176), falsche Hautpflege (S. 179) … und an iatrogene Hautschäden ist ebenfalls zu denken (S. 189).
Auch im Bereich der aktinischen Keratose hat sich viel getan: Neue Klassifikatio-
nen und Therapieoptionen, aber auch die deutliche Zunahme keratinozytischer Krebsformen haben neue europäische Guidelines nötig gemacht – die wichtigsten Eckpunkte ab S. 187. Eine zentrale Empfehlung auch hier: UV-Protektion.
Mit dem vielen Sonnenschein und den frühlingshaften Temperaturen steigt aber nicht nur das Hautkrebsrisiko, auch die Pollenbelastung nimmt zu. Die Pollensaison hat in den letzten Jahren gar mehrere Wochen früher begonnen. Welche Bedeutung der Klimawandel für Allergiebetroffene hat, lesen Sie im Forum-Beitrag ab S. 170.
Last, not least finden Sie in dieser Ausgabe den ersten Fokus Pädiatrie dieses Jahres (ab S. 190). Erfahren Sie mehr zu den neuen Empfehlungen der GINA-Guidelines beim kindlichen Asthma, lernen Sie die neue Stadieneinteilung des Typ-1-Diabetes kennen und informieren Sie sich über die derzeitigen technischen Optionen, die Kindern und Jugendlichen mit Diabetes ein weitgehend normales Leben ermöglichen sollen. Phytotherapie bei Magen-Darm-Erkrankungen – Evidenz oder nur Tradition? Diese Frage beantwortet der abschliessende Beitrag im PädiatrieFokus.
Wir wünschen eine spannende Lektüre.
Ana M. Cettuzzi-Grozaj
* www.derma.swiss/patienten/hautkrebspraevention
ars medici 5 | 2025 161