Transkript
Schwerpunkt
fischer Reiseanamnese (Afrika, Südamerika, Asien) sollte allfällig auch das Tropeninstitut kontaktiert werden und bei Asylbewerbern muss auch an Tuberkulose gedacht werden (1, 3, 4). Eine Überweisung an den HNO-Facharzt sollte bei Persistenz/Verschlechterung des Allgemeinzustands und/oder zur histologischen Klärung erfolgen.
Benigne und maligne Knoten
Obwohl in den weitaus meisten Fällen eine benigne Lymphadenopathie vorliegt, geht es auch darum, ein mögliches malignes Geschehen zu diagnostizieren. An das Lymphom sollte immer gedacht werden. Das Lymphom stellt das dritthäufigste Karzinom im Kindesalter dar und ist die häufigste Neoplasie, die sich hinter einem zervikalen Knoten verbergen kann (2). Klinische «red flags» sind supraklavikuläre Lokalisation, eine Grösse von > 2 cm und fehlendes Ansprechen auf antibiotische Therapie. Eine Abklärung in einem zeitlich vernünftigen Rahmen, innert 4 bis 6 Wochen, sollte angestrebt werden. Nicht zuletzt auch zur Beruhigung der Eltern, die verständlicherweise oft verängstigt sind, sollte die Differenzialdiagnose eines Malignoms erwähnt werden. Eine sehr gute Übersicht findet sich in der Arbeit von Locke et al. (2). Wenn keine der «red flags» vorliegen, empfiehlt sich die Durchführung der oben aufgeführten Serologien und Hämatologie. Sollten die Resultate negativ und der Knoten nach 4 Wochen unverändert oder grösser sein, sollte eine Überweisung zur sonographischen Abklärung, Feinnadelpunktion (FNP) oder Exzisionsbiopsie erwogen werden. Eine FNP ist schon bei Kindern ab Kindergartenalter ohne Narkose durchführbar. Sensitivität und Spezifität liegen etwa im Bereich von 90 Prozent (2–4). Sie kann für Gramfärbung, Kultur, Immunozytochemie und Zytogenetik verwendet werden. Die FNP hat 2 Nachteile, deren man sich bewusst sein muss: Eine Malignität kann verpasst werden und die histologische Architektur kann nicht untersucht werden. Dennoch stellt sie eine sehr praktikable Methode
dar mit klar niedrigerem Risikoprofil im Vergleich zur Exzision in Narkose, bei der Komplikationen doch in ca. 10 Prozent auftreten können.
Das Lymphom stellt das dritthäufigste Karzinom im Kindesalter dar und ist die häufigste Neoplasie, die sich hinter einem zervikalen Knoten verbergen kann.
Zusammenfassung
Der zervikale Knoten ist meist mit Anamnese und klinischer Untersuchung bereits gut eingrenzbar. Labor und Bildgebung sind weitere hilfreich diagnostische Mittel. Bei Unklarheiten sollte eine Überweisung an den HNO-Facharzt zur erweiterten Abklärung erfolgen.
Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Nicolas Gürtler Konsiliararzt HNO Leiter pädiatrische ORL Leitender Arzt HNO USB Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) Spitalstrasse 33 4056 Basel
Interessenlage: Der Autor erklärt, dass keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel bestehen.
Literatur: 1. Goins MR, Beasley MS: Pediatric Neck Masses. Oral Maxillofacial Surg Clin N Am. 2012;24(3):457-468. 2. Locke R et al.: When does an enlarged cervical lymph node in a child need excision? A systematic review. Int J Pediatr Otorhinolaryngol. 2014;78(3):393-401. 3. Meier JD, Grimmer JF: Evaluation and Management of Neck Masses in Children. Am Fam Physician. 2014;89(5):353-358. 4. Charron MP et al.: Histology of solid lateral cervical masses biopsied in children. Int J Pediatr Otorhinolaryngol. 2014;78(1):39-45.
Psychische Störungen bei jungen Menschen
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Service
1/24 Pädiatrie
Viele Jugendliche haben mit Depressionen und Angststörungen zu kämpfen – und das in einer Lebensphase, die ohnehin meist einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht. Die neue Graphic Novel «Auf und ab» erklärt jungen Menschen anschaulich und altersgerecht die Entstehung von psychischen Krisen. In Szene gesetzt wurde die alltagsnahe Geschichte der 16-jährigen Identifikationsfigur Noah vom Illustrator Max Hillerzeder. Neben dem Comic gehört zu der 120-seitigen Publikation auch ein Textteil von etwa 40 Seiten, der dabei hilft, psychische Vorgänge besser zu verstehen und Strategien zum Umgang mit seelischen Herausforderungen zu entwickeln. Das Buch richtet sich auch an Eltern und weitere Fami-
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Universitätsklinikum Würzburg/PS
Medienmitteilung des Universitätsklinikums Würzburg vom 10. Oktober 2023
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