Metainformationen


Titel
FMP – Jahresbericht 2022
Untertitel
-
Lead
Bericht des Präsidenten für die ordentliche Generalversammlung der FMP vom 11. Mai 2023
Datum
Autoren
-
Rubrik
FMP
Artikel-ID
64003
Kurzlink
https://www.rosenfluh.ch/64003
Download

Transkript


Jahresbericht 2022
Bericht des Präsidenten für die ordentliche Generalversammlung der FMP vom 11. Mai 2023

1. Verbandsaktivitäten Das Jahr 2022 war ein ausserordentlich aktives Jahr für die FMP. Die Mitglieder des Vorstands trafen sich am 5. Februar, 24. Mai, 2. Juli, 17. September und 5. November zu insgesamt 5 Vorstandssitzungen. Die ordentliche Generalversammlung wurde am 24. Mai im Haus Pyramide in Zürich durchgeführt. Als Gastreferentin durften wir Dr. Yvonne Gilli, FMH-Präsidentin und ehemalige Nationalrätin, begrüssen.
Am 29. September führte die FMP einen weiteren Anlass am Universitätsspital durch, der sich speziell an jüngere Ärzte und Studenten richtete. Als Gastreferenten nahmen wiederum Yvonne Gilli sowie Dr. Markus Trutmann (Leiter Politik bei H+) und Florian Schmitt (Gründer und Verwaltungsratspräsident von Medvadis) teil. Der Anlass war ein grosser Erfolg; er wurde von über 60 Teilnehmern besucht.
Im Juli publizierte die FMP zudem einen weiteren Newsletter, der sich aktuellen gesundheitspolitischen Themen widmete.
2. Gesundheits- und Standespolitik Die Debatte um das Kostendämpfungspaket prägte die Schweizer Gesundheits-

Foto: zVg

politik auch im letzten Jahr. Insbesondere das Kostendämpfungspaket 1b des Bundesrats wurde – mit Blick auf Art. 47c – diskutiert. Es wurde dank einem
Kompromissvorschlag der ständerätlichen Gesundheitskommission gutgeheissen. Somit behalten die Tarifpartner die Kontrolle zur Überwachung von Kosten und Korrekturmassnahmen.
Sodann wurden verschiedene Vorstösse verabschiedet, welche die Digitalisierung des Gesundheitswesens fördern wollen. In den Augen der FMP bringt diese Digitalisierung keinen spürbaren Mehrwert für den Patienten. Insgesamt hat die Administration im Gesundheitswesen nur weiter zugenommen. Mit Recht hat die Präsidentin der FMH, Yvonne Gilli, den wachsenden Bundesverwaltungsapparat kritisiert. Das Bundesamt für Gesundheit beschäftigt heute über 700 Spezialistinnen und Spezialisten. Das entspricht einem Stellenwachstum von über 50 Prozent in 20 Jahren. Mit solchen Massnahmen produziert man noch mehr bürokratischen Aufwand und entzieht den Spitälern und Gesundheitsinstitutionen wichtige Fachleute.
Entsprechend verwundert es nicht, dass der Ärztemangel in der Schweiz weiter zu-

nimmt. Dadurch ist der Ausländeranteil in der Medizin der Schweiz stark angestiegen: Im Jahr 2021 38 Prozent gegenüber 25 Prozent im Jahr 2010. So glaubt auch die FMP, dass ein «Numerus clausus», wie er heute noch für einige Universitäten gilt, nicht angebracht ist. Die Zahl der jährlichen Studienabschlüsse im Land muss weiter erhöht werden.
Ein leidiges Thema bleibt der Tardoc. Im Juni 2022 hat der Bundesrat entschieden, der Tardoc sei als Einzelleistungstarif genehmigungsfähig. Es müssen jedoch noch materielle Mängel behoben werden und die Kostenneutralität muss angepasst werden. So wurde im November 2022 eine Organisation für ambulante Arzttarife OAAT AG gegründet, die den Vorgaben des Parlaments entspricht. Damit sollte der Tardoc genehmigungsfähig werden. Die Tarifpartner rechnen jedoch mit einer Einführung frühestens im Jahr 2025.
Die FMP wird sich in den nächsten Monaten weiter darauf fokussieren, die Jungärzte in der Schweiz über die aktuelle Situation im Gesundheitswesen aufzuklären und insbesondere sie zu motivieren, sich für die Ziele der Ärzte einzusetzen, um eine gute Qualität im Schweizer Gesundheitswesen beibehalten zu können. s
Dr. med. Gerardo Juan Maquieira Präsident FMP Schweiz

ARS MEDICI 13 | 2023

355