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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Coronaviruspandemie
FFP2-Masken schützen besser als medizinische Masken
Foto: Alexandra Koch, Pixabay
Ein Autorenteam unter der Leitung von PD Dr. med. Philipp Kohler, Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital St. Gallen, hat in einer
Studie die SARS-CoV-2-Ansteckungsgefahr für das Personal in Gesundheitseinrichtungen und die jeweilige Schutzwirkung von medizinischen und FFP2-
Masken in diesem Setting vom September 2020 bis September 2021 ermittelt. Demnach ist das Ansteckungsrisiko mit FFP2-Masken im Vergleich mit medizinischen Masken um mehr als 40 Prozent geringer. In die Studie eingeschlossen wurden 2919 Angestellte von 7 Gesundheitsnetzwerken in der Nord- und Ostschweiz. Insgesamt 749 von ihnen (26%) infizierten sich mit SARS-CoV-2. Ohne Patientenkontakt betrug die Infektionsrate 13 Prozent, bei denjenigen mit Patientenkontakt waren es 21 Prozent, wenn stets FFP2-Masken getragen wurden, und 35 Prozent, falls medizinische Masken getragen wurden (und evtl. ab und zu eine FFP2-Maske). Eine SARS-CoV-2-positive Person im gleichen Haushalt erhöhte das Infektionsrisiko wie zu erwarten erheblich
(Odds Ratio [OR]: 7,79; 95%-Konfidenzintervall [KI]: 5,98–10,15), während es sowohl durch FFP2-Masken (OR: 0,56; 95%-KI: 0,43–0,74) als auch durch die Impfung deutlich vermindert wurde (OR: 0,55; 95%-KI: 0,41–0,74). Das konsequente Tragen von FFP2Masken und die Impfung hätten das arbeitsbedingte Risiko für eine SARSCoV-2-Infektion für das Personal im Gesundheitswesen erheblich senken können, heisst es in der Studie. Ob das auch für die mittlerweile verbreiteten, neuen Virusvarianten gleichermassen zutreffe, bleibe abzuwarten. RBO s
Dörr T et al.: Risk of SARS-CoV-2 Acquisition in Health Care Workers According to Cumulative Patient Exposure and Preferred Mask Type. JAMA Netw Open. 2022;5(8):e2226816.
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ARS MEDICI 17 | 2022