Transkript
ARS MEDICI 14–16 | 2022
Rückspiegel
Vor 10 Jahren
Mehr Gendefekte bei Kindern alter Väter
Isländische Forscher publizieren eine Studie, wonach die Anzahl der De-novo-Mutationen bei einem Kind massgeblich vom Alter des Vaters zum Zeitpunkt der Zeugung abhängig sei. Sie bestätigen damit die Resultate früherer Studien. Je älter der Vater ist, umso grösser ist das Risiko für Gendefekte bei dem Kind. Das Alter der Mutter spielt hingegen kaum eine Rolle. So zählt man in der isländischen Studie bei Neugeborenen von 20-jährigen Vätern 39 De-novo-Mutationen auf väterlichen Chromosomen des Kindes, während es bei Neugeborenen mit einem 40-jährigen Vater 91 sind. Der mit den Müttern altersassoziierte Unterschied war mit 9 beziehungsweise 15 De-novoMutationen hingegen weniger relevant.
Vor 50 Jahren
Schmerz und Geschlecht
Entgegen der weitverbreiteten Ansicht, dass Frauen Schmerzen besser ertragen könnten als Männer, sei das Gegenteil richtig – zumindest wenn es um die Achillessehne geht. Zu diesem Schluss kommen Forscher in Kalifornien. Sie hatten bei den Probandinnen und Probanden die Achillessehne unter Druck gesetzt und notiert, ab welchem Druck der Schmerz als unerträglich bezeichnet wurde. Die Männer tolerierten im Durchschnitt eine doppelt so hohe Belastung als die Frauen.
Vor 100 Jahren
Jodsalz in der Schweiz
Die Prävalenz von Kropf und Kretinismus wegen Jodmangel ist hoch. Deshalb führt die Schweiz als erstes Land weltweit jodiertes Speisesalz ein. 1922 ist es zunächst im Kanton Appenzell verfügbar, 30 Jahre später in der gesamten Schweiz. Nach der Einführung des Jodsalzes sinkt die Inzidenz der jodmangelbedingten Krankheiten. Die dem Salz zugefügte Jodmenge wird im Lauf der Jahre allmählich erhöht. Sie steigt 1962 von 3,75 mg/kg auf 7,5 mg/kg, 1980 auf 15 mg/kg, 1998 auf 20 mg/kg und auf 25 mg/kg im Januar 2014. RBO s
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