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Prävention – Statin schlecht für die Fitness?
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Statine zur kardiovaskulären Prävention werden in der Regel mit der Empfehlung verordnet, sich allgemein mehr zu bewegen, Übergewicht abzubauen und ein individuell angepasstes Fitnesstraining zu beginnen. Möglicherweise machen Statine den Trainingserfolg jedoch gleich wieder zunichte. Eine kleine randomisierte Studie mit übergewichtigen Personen legt diesen Schluss jedenfalls nahe.
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Rubriken — MEDIEN - MODEN - MEDIZIN
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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Prävention
Statin schlecht für die Fitness?
Statine zur kardiovaskulären Prävention werden in der Regel mit der Empfehlung verordnet, sich allgemein mehr zu bewegen, Übergewicht abzubauen und ein individuell angepasstes Fitnesstraining zu beginnen. Möglicherweise machen Statine den Trainingserfolg jedoch gleich wieder zunichte. Eine kleine randomisierte Studie mit übergewichtigen Personen legt diesen Schluss jedenfalls nahe. Ein US-amerikanisches Forscherteam um John P. Thyfault, Universität Missouri, rekrutierte für die Studie 37 übergewichtige oder adipöse Personen, die sich zu wenig bewegten und mindestens zwei Risikofaktoren für das sogenannte metabolische Syndrom aufwiesen. Alle absolvierten für 12 Wochen ein aerobes Fitnesstraining, 18 von ihnen nahmen zusätzlich täglich 40 mg Simvastatin ein.

Nach 12 Wochen hatten die Teilnehmer ohne Simvastatin ihre kardiovaskuläre Fitness um 10 Prozent gesteigert, während es mit Simvastatin nur eine Steigerung um 1,5 Prozent war. Als zweiter Parameter wurde die muskuläre Zitratsynthaseaktivität als Mass für den Gehalt an Mitochondrien im M. vastus lateralis gemessen. Auch hier erwies sich das Simvastatin als kontraproduktiv: Während die Zitratsynthaseaktivität mit Training alleine um 13 Prozent stieg, sank sie trotz Training mit Simvastatin um 4,5 Prozent. RBO❖
Mikus CR et al.: Simvastatin impairs exercise training adaptations. J Am Coll Cardiol 2013; S0735–1097 (13) 01403-4. doi:10.1016/j.jacc.2013.02.074. Epub ahead of print.

Schmerztherapie
Epidurale Steroidinjektion und Frakturrisiko

Bei radikulären Schmerzen, zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall, können epidurale Steroidinfiltrationen die Schmerzen lindern, sofern Diagnose und Infiltrationstechnik stimmen. Der Orthopäde Shlomo Mandel vom Henry Ford West Bloomfield Hospital in Michigan befasst sich seit einiger Zeit mit der Frage, ob solche Steroidinjektionen das Wirbelfrakturrisiko insbesondere für ältere Personen erhöhen könnten. Schliesslich ist bekannt, dass Steroide die Knochendichte beeinflussen. Mandel und sein Team verglichen die Krankenakten von 3000 über 50-jährigen Patienten mit epiduralen lumbalen Steroidinfiltrationen mit den Daten der gleichen Anzahl ähnlicher Patienten, die trotz ihrer Kreuzschmerzen keine Infiltrationen erhielten. Demnach steigt das Wirbelfrakturrisiko mit jeder Injektion um rund ein Fünftel (HR 1,21;

95%-Konfidenzintervall 1,08–1,30, p = 0,003). Das Resultat der Studie ist allerdings mit Vorsicht zu interpretieren. Die Autoren bereinigten die Daten nicht bezüglich verschiedener, bekannter Risikofaktoren für Wirbelfrakturen wie Rauchen, Bewegung oder BMI. Insofern bleibt offen, in welchem Mass die Unterschiede zwischen den Patienten mit und ohne Steroidinjektion nicht (auch) auf andere Faktoren zurückführbar sind. Auch die Datenrecherche weist Schwächen auf. So wurden bei der Suche in der Datenbank des Spitals nicht alle möglichen Codes für Wirbelsäulenerkrankungen verwendet, einige Patienten könnten anderswo wegen einer Wirbelfraktur behandelt und somit nicht gezählt worden sein, und es wurde nur ein Zeitraum von maximal fünf Jahren berücksichtigt.

Darum rät der Orthopäde Andrew

Schoenfeld vom William Beaumont

Army Medical Center in El Paso in

einem begleitenden Editorial davon ab,

Schmerzpatienten die epidurale Steroid-

injektion nun aus Angst vor Wirbel-

frakturen vorzuenthalten. Das Risiko

sei möglicherweise nicht für alle Patien-

ten gleich, insbesondere nicht für die

jüngeren, so Schoenfeld. Die Studie sei

aus seiner Sicht nicht mehr als er erster

Schritt eines wissenschaftlichen Prozes-

ses. Die Autoren kündigten gleichzeitig

an, dass eine prospektive Studie bereits

in Arbeit sei.

RBO❖

Mandel S et al.: A retrospective analysis of vertebral body fractures following epidural steroid injections. J Bone Joint Surg 2013; 95: 961–964. Schoenfeld AJ: Primum non nocere. J Bone Joint Surg 2013; 95: e78 (1–2). DeVita Raeburn E: Spine Injections May Set Stage for Fractures. MedPage Today, June 07, 2013.

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PREISGEKRÖNT

SGIM-Preis 2013
Das EKG kann bei älteren Personen ohne KHK-Diagnose zusätzliche, über den bekannten Framingham-Score
hinausgehende Informationen zum KHK-Risiko liefern. Für diese in der Zeitschrift «JAMA» publizierte Studie erhielt ein Team aus Bern und Lausanne den diesjährigen wissenschaftlichen SGIM-Preis. An der Studie waren auch mehrere US-amerikanische Spitäler beteiligt. Erstautor Reto Auer (Foto) nahm den Preis entgegen.
«Lost in Transition»
Drei Forschungsprojekte zur Transition – dem Übergang von Patienten aus dem Spital zurück in die Betreuung durch niedergelassene Spezialisten oder ihren Hausarzt – werden von der SGIM mit je 70 000 Franken unterstützt; alle drei förderungswürdigen Projekte wurden von Forschern aus Lausanne eingereicht. Serge de Vaillière (li) will der Frage nachgehen, wie eine intravenöse Antibiotikatherapie ausserhalb des Spitals sicher, effizient und kostengünstig durchgeführt werden kann, falls diese der einzige Grund ist, die Patienten im Spital zu behalten.

Jacques Donzé (Mitte) überprüft in einer multizentrischen Studie die Aussagekraft des HOSPITAL-Score, eines Punktesystems, das Spitalärzten helfen soll, das 1-Monats-Risiko einer erneuten Einweisung des Patienten vor seiner Entlassung abzuschätzen. Um das Vermindern des Risikos einer erneuten Hospitalisierung für Herzinsuffizienzpatienten geht es in dem Projekt von Antoine Garnier (re). Ein strukturiertes Vorgehen mit Hilfestellungen für den Patienten steht auf dem Prüfstand.
Freie Mitteilungen
Erstautorin Anna Stück nahm den 1. Preis für die beste freie Mitteilung auch im Namen ihrer 20 Ko-Autoren entgegen. Ausgezeichnet wurde eine multizentrische Schweizer Studie zur Adhärenz bei venösen Thrombosen. Den 2. Platz belegte Sven Streit mit seiner Studie zu Multimorbidität und Pflegequalität, mit einer ebenfalls stattlichen Anzahl von Ko-Autoren. Der 3. Preis ging an Marius Zimmerli und seine Ko-Autoren für eine Arbeit

zu posttraumatischem Stress bei Angehörigen eines Patienten mit Herzstillstand.

Labormedizin
Der Viollier-Preis ging an Pierre Fontana, den Erstautor einer in der Zeitschrift «Circulation» publizierten Studie. Sie ergab, dass die Plättchenaktivität zwar bei akuten Gefässverletzungen, wie einem Myokardinfarkt und Stenting, nicht aber bei stabilen KHK-Patienten Auskunft über das Risiko eines erneuten ischämischen Vorfalls gibt.

Posterpreise

Die Novartis-Preise für die drei

besten Poster an der diesjährigen

SGIM-Tagung gingen an Christoph

Renner (Antigen-spezifische Funk-

tionalität bestimmer T-Zellen), Ste-

phan Vavricka (Chronologie extraintestinaler Manifesta-

tionen nach IBD-Diagnose) und Regina Krattinger

(Alarmsystem für Metformin-Anpassung bei Patienten

mit Nierenfunktionsstörung; Foto).

RBO❖

Biowetter
Fibromyalgie so gut wie immer wetterunabhängig

Egal ob es warm oder kalt ist, ob es regnet oder die Sonne scheint – die Beschwerden bei Fibromyalgie sind bei den meisten Patienten unabhängig von der Wetterlage, obgleich die meisten Betroffenen vom Gegenteil überzeugt sein dürften.

Dies ergab eine holländische Studie mit 333 Patientinnen, mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren und der Diagnose «Fibromyalgie» seit mindestens zwei Jahren. Die Frauen führten über 28 Tage hinweg ein Schmerz- und Fatiguetagebuch. Dann wurden die Einträge mit dem an den Tagen herrschenden Wetter statistisch untersucht (Temperatur, Sonnenscheindauer, Niederschläge, Luftdruck und relative Luftfeuchtigkeit). Nur in etwa 10 Prozent der Analysen fand sich ein statistisch signifikanter, aber kleiner Zusammenhang mit den protokollierten Schmerz- und Fatiguesymptomen und dem Wetter. In 20 Prozent der Analysen zeigten sich kleine Unterschiede bezüglich der Reaktivität gegenüber verschiedenen Wetterfaktoren, zum Beispiel ein stärkerer Schmerz bei hohem oder auch bei niedrigem

Luftdruck. Allfällige «wetterbedingte»

Symptome sind also, wenn überhaupt

vorhanden, nicht mit einem ganz be-

stimmten Wetterphänomen verknüpft.

Es spreche mehr gegen als für wetterbe-

dingte Einflüsse auf Schmerz und Fati-

gue bei Fibromyalgie, so Erstautorin

Ercolie R. Bossema. Einen «wetterfüh-

ligen Persönlichkeitstyp» gibt es offen-

bar nicht: «Unsere Resultate zeigen

keine Assoziation zwischen bestimm-

ten charaktistischen Eigenschaften von

Fibromyalgiepatienten und Wetterfüh-

ligkeit», sagte Bossema.

RBO❖

Bossema ER et al.: The Influence of Weather on Daily Symptoms of Pain and Fatigue in Female Patients with Fibromyalgia: A Multilevel Regression Analysis. Bossema ER, Arthritis Care and Research; published online June 4, 2013; und Pressemitteilung Wiley vom 31. Mai 2013.

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