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Gesund essen – gesünder alt werden
EDITORIAL
Immer mehr Menschen werden immer älter, und da mit wird über kurz oder lang wohl auch die Zahl der an Demenz Erkrankten zunehmen – mit erheblichen Auswirkungen für den Einzelnen sowie die Gesell schaft. Und nicht alle Komponenten der Entstehung neurodegenerativer Prozesse lassen sich beeinflussen, neben dem Alter kommt eine genetische Prädisposi tion zum Tragen.
Darüber hinaus beschäftigen sich Larissa Bürki und Marina Martin mit den Auswirkungen einer par enteralen Ernährung auf das Hunger- beziehungs weise das Sättigungsgefühl. Hat ein parenteral ernährter Patient Hunger beziehungsweise kann er sich satt fühlen? Ihre Auseinandersetzung mit den komplexen physiologischen Vorgängen finden Sie ab Seite 12.
Aber wir können auch etwas tun, um diese Entwick lung zumindest abzufedern beziehungsweise indivi duell günstig zu beeinflussen. Denn neben körperli cher Bewegung und sozialem Engagement spielt auch die richtige Ernährung eine wichtige Rolle, wenn es um den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten geht. Und deshalb haben wir uns in dieser Ausgabe mit dem Zusammenhang zwischen Hirnfunktion und Ernäh rung beschäftigt. Peter Ballmer gibt in seinem Beitrag ab Seite 5 einen Überblick, inwiefern einzelne Be standteile der Ernährung dazu beitragen können, die Kognition günstig zu beeinflussen, und plädiert für ganzheitliche Ernährungsformen wie beispielsweise die mediterrane Ernährung. Auch wer ein Argument für den Genuss von Schokolade sucht, wird in seinem Beitrag fündig.
Nicole Rüfenacht und David Fäh widmen sich schliesslich der Frage, ob Milchprodukte beim Abneh men helfen können. Lesen Sie selbst, die Resultate einer systematischen Literatursuche finden Sie ab Seite 15.
Sie wissen es längst: Die richtige Ernährung bezie hungsweise eine gute Ernährungsberatung können viel dazu beitragen, die ein oder andere gesundheit liche Herausforderung zu meistern.
Essen Sie gut und bleiben Sie gesund.
Ihre Christine Mücke
Im Beitrag ab Seite 8 haben Benjamin Dilberger, Martina Reutzel und Gunter P. Eckert für Sie zusam mengetragen, was die aktuelle Forschung über die Wirkmechanismen einzelner Inhaltsstoffe der medi terranen Ernährung weiss. Sie beleuchten insbeson dere die Rolle der mitochondrialen Funktion und zeigen, auf welche Art und Weise die Polyphenole eine günstige Wirkung entfalten können.
Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 5|2020 1