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Tibetische Arzneimittel in der modernen Medizin
Klinische Studien und Anwendung
Bei einer Konferenz des Institutes für Naturheilkunde der Universität Zürich wurden mit verschiedenen Referaten die Grundlagen der Tibetischen Medizin, klinische Studien, Fallbeispiele und Anwendungsmöglichkeiten im Praxisalltag vorgestellt. Dabei wurde immer wieder gezeigt, dass die pflanzlichen Vielstoffgemische der Tibetischen Medizin eine Multi-Target-Behandlung entfalten, mit der man komplexe Krankheitsfälle erfolgreich behandeln kann.
Christoph Bachmann
Grundlagen der Tibetischen Medizin
Verschiedene Referenten und Referentinnen stellten die Grundlagen der Tibetischen Medizin vor, bei der die Synergie der tibetischen Vielstoffgemische, die Konstitutionstypologie, die Diagnostik sowie die Grundlagenforschung über die Wirkung von pflanzlichen Vielstoffgemischen vor-
Prof. Reinhard Saller, Moderator der Konferenz, mit Dr. Herbert Schwabl, Geschäftsführer der Padma AG.
gestellt wurden. Weiter wurde der GAPkonforme Anbau von Arzneipflanzen vorgestellt.
Prof. Reinhard Saller, Direktor des Institutes für Naturheilkunde der Universität Zürich, wies in seinem Einführungsreferat Phytotherapie bei Multimorbidität auf den Vielstoffcharakter der tibetischen Medikamente und ihren pleiotropen Charakter hin. Dadurch können sie gleichzeitig mehrere Wirkungsmechanismen entfalten, was bei den in der heutigen Zeit häufig anzutreffenden multimorbiden, älteren Patienten in Bezug auf Durchführbarkeit, Verträglichkeit und Akzeptanz durch den Patienten Vorteile aufweist.
Dr. Herbert Schwabl, Geschäftsführer der Padma AG, stellte die Prinzipien der tibetischen Pharmakologie und der tibetischen Arzneimittel vor, die immer aus einem Ge-
misch von 3 bis 30 (manchmal noch mehr) gemahlenen Ganzdrogen bestehen, die bewusst gemäss ihren Charakteristika ausgewählt werden und eine synergistische Wirkung erzielen, die die Summe der Einzelwirkungen übersteigt. Sie gleichen einen Überschuss oder eine Schwächung der drei Prinzipien der Tibetischen Medizin rLung, Tripa und Beken aus. Diese entsprechen den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft. rLung entspricht Luft, Tripa Feuer, und Beken steht für Erde und Wasser. Zusätzlich entsprechen die tibetischen Arzneidrogen auch der Einteilung in Heiss und Kalt sowie der organotropischen Wirkung. Moderne systembiologische Erkenntnisse zeigen den menschlichen Organismus als mehrdimensionales System mit einem komplexen Netzwerk hierarchischer Ebenen, die untereinander interagieren. Tibetische Vielstoffgemische können verschiedene Areale des körperlichen Netzwerkes ansprechen und verschiedene Stoffwechselprozesse beeinflussen.
Prof. Dr. Florian Überall vom Centrum für Chemie und Biowissenschaften, Universität Innsbruck, beschrieb in seinem Referat Tibetische Rezepturen als pflanzliche Vielstoffgemische – neue Ansätze aus der Forschung die Schwierigkeiten, die bei der Erforschung der multifaktoriellen Wirkung von Naturstoffgemischen mit einer evidenzbasierten Wirkbeschreibung entstehen. Darum arbeitet er seit Jahren an «In vitro»-Methoden, die langfristig eine Risiko-Nutzen-Bewertung von pflanzlichen Arzneimitteln und pflanzlichen Vielstoffgemischen, wie zum Beispiel tibetische Vielstoffgemische, am Menschen möglich machen. Dabei werden Parameter wie ORAC (Oxygen Radical Absorbance Capacity), ROS (Reactive Oxygen Species) sowie Detoxifikationsenzyme untersucht und auch Messverfahren wie Transkriptom-
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und Proteomanalyse angewendet. Mithilfe einer Kombination aus Genexpressionsanalyse und datenbankgestützter Netzwerkkartierung konnten im Falle von Padma 281 sechs hauptsächliche Signalübertragungswege ermittelt werden. Dabei wurden 18 diskrete Module ermittelt, die ein komplexes Netzwerk bilden. Eine dieser Netzwerkanalysen zeigte, dass das Vielstoffgemisch in kardiovaskuläre Prozesse involviert ist.
In ihrem Referat Body-Mind-Konzept – tibetische Konstitutionstypologie für den Praxisalltag vertiefte Sonja Maric, Lehrbeauftragte für Tibetische Medizin der Universität Mainz, die Konstitutionslehre der Tibetischen Medizin. Konstitution beinhaltet individuelle, allgemeine und spezielle Stärken wie Schwächen psychischer und physischer Natur. Die Wind- (rLung), Galle(Tripa), Schleim- (Beken) sowie die 4 Mischkonstitutionen bilden die Grundlage für das Verstehen einer chronischen Erkrankung sowie für deren Vorbeugung. Eine individuelle, auf die eigene Konstitution abgestimmte Ernährung ist ein wichtiger Baustein für die persönliche Gesundheitspraxis.
Amchi Lobsang Tsultrim, tibetischer Arzt und europäischer Koordinator des Zentralrates der Tibetischen Medizin, referierte über Hidden fever – symptoms and treatments from the viewpoint of TTM und stellte die verschiedenen Arten von verstecktem Fieber, das durch einen Überschuss an Tripa entsteht, seine Gründe und seine möglichen Folgen vor. Weiter zeigte er die typischen Symptome von verstecktem Fieber auf, erklärte, wie die Diagnose gestellt wird und wie das ganzheitliche Behandlungskonzept bestehend aus Diätmassnahmen, Verhaltensempfehlungen und tibetischen Kräutermischungen sowie äusserlichen Anwendungen aussieht.
Dr. Markus Daepp, Geschäftsführer der Kräuteranbauvereinigung Walddorfkräuter, brachte in seinem Referat Anbau von Medizinalkräutern nach GAP in der Schweiz der Zuhörerschaft die Prinzipien des Kräuteranbaues nach GACP nahe. Die Richtlinien der «Good agricultural and collection practice
1 Bei den in diesem Artikel verwendeten Namen Padma 28, Padmed Circosan und Padma Circosan handelt es sich um verschiedene Markennamen für dasselbe Präparat.
for starting materials of herbal origin» regelt den gesamten Kräuteranbau detailliert und verlangt die genaue Dokumentierung jedes Anbau-, Ernte- und Trocknungsschrittes. Damit kann garantiert werden, dass nur qualitativ hochwertiges und rückstandfreies Rohmaterial zur Weiterverarbeitung, zum Beispiel zu pflanzlichen Arzneimitteln, verwendet wird.
Klinische und pharmakologische Studien mit tibetischen Vielstoffgemischen
Mehrere Referate stellten auch Studien vor, die die Wirksamkeit von tibetischen Arzneimitteln belegen beziehungsweise den Wirkungsmechanismus vorstellen. Dabei ging es um PAVK, funktionelle Verdauungsstörungen sowie um Parodontitis.
Dr. med. Christian Regli, leitender Arzt für konservative Angiologie, Kantonsspital Aarau, berichtete in seinem Referat Phytotherapeutika in der Gefässmedizin über die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), die eine Manifestation der Atherosklerose ist. Eine kürzlich publizierte Studie dokumentierte eine gute Wirkung von Padma 28 in Bezug auf die schmerzfreie und maximale Gehstrecke bei Patienten mit pAVK.
Dr. med. Jörg Melzer, Institut für Naturheilkunde, Universität Zürich, stellte die von Dr. Regli erwähnte Studie in seinem Referat Klinische Studien mit einem tibetischen Vielstoffgemisch bei pAVK: Metaanalyse und aktuelle Forschung vor. Es handelt sich um eine eigens durchgeführte Metaanalyse mit 5 klinischen Studien, bei denen Patienten mit einer pAVK mit Padma 28 behandelt wurden. Die Behandlung bewirkte gegenüber Plazebo eine signifikante Verlängerung der maximalen Gehstrecke um 63,5 Meter (p < 0,001). Eine Gehstreckenverlängerung um > 100 Meter wurde von 18,2 Prozent der Probanden (p < 0,001) erreicht, im Vergleich zu nur 2,1 Prozent der Patienten der Plazebogruppe.
Prof. Dr. Rémy Meier, leitender Arzt Gastroenterologie, Kantonsspital Liestal, stellte mit Die tibetische Rezeptur Se’ bru 5 bei funktioneller Dyspepsie eine klinische Studie mit Padma Digestin bei funktioneller Dyspepsie vor. Neben der Wirksamkeit auf die einzelnen Symptome wurden Angaben zur Verträglichkeit und Sicherheit des Prä-
parates untersucht. Bei der Gesamtwirksamkeit gaben 84 Prozent der Prüfärzte und der Patienten eine Verbesserung an. Eine hochsignifikante Verbesserung wurde beim individuell als gravierendsten empfundenen Symptom sowie bei Völlegefühl nach dem Essen und bei Übelkeit angegeben (p < 0,01). Signifikant war ebenso die Verbesserung bei Magenkrämpfen, bei lokalisiertem und diffusem Schmerz in der Magengrube sowie bei Appetitmangel (p < 0,05). 21 Patienten verglichen die vorliegende Behandlung mit einer früheren. Dabei bezeichneten 45 Prozent die Behandlung mit Padma Digestin als verträglicher und 62 Prozent als besser wirksam gegenüber der früheren Behandlung.
Dr. Cécile Vennos, Leiterin Forschung und Medizin, Padma AG, stellte mit ihrem Referat Tibetische Arzneimittel – multimodale Effekte auf die gastrointestinale Motilität eine pharmakologische Untersuchung mit Padma Lax und Padma Digestin vor. Dabei wurde die Wirkung der beiden Arzneimittel auf die Spontankontraktilität glatter Muskelstreifen aus verschiedenen Magen- und Darmabschnitten von Ratten gemessen, ebenso die kontraktile Reaktion bei der Zugabe von steigenden Konzentrationen von Acetylcholin. Die Resultate legen nahe, dass Padma Digestin die Magenentleerung sowie die intestinale Absorption fördert, was auf eine positive Wirkung bei funktioneller Dysmotilität des oberen Verdauungstraktes und bei Maldigestion weist. Auch Padma Lax übt einen modulierenden Effekt auf die Dickdarmmotilität aus. Im proximalen Kolon reduziert es die Spontankontraktilität von gesunden Tieren und scheint der Hemmung derselben durch das Lösungsmittel Alkohol entgegenzuwirken. Diese Resultate können zumindest teilweise die beobachteten klinischen Wirkungen von Padma Digestin bei funktionellen dyspeptischen Beschwerden sowie von Padma Lax bei obstipationsdominantem IBS erklären.
Dr. med. et med. dent. Wolfgang Müller, Zahnarzt und Parodontologe, erklärte in seinem Referat Parodontitis aus systemischer Sicht – ein erweitertes Behandlungskonzept, dass eine überschiessende Immunreaktion des Körpers auf eine chronische Parodontitis zu einer Zerstörung des Zahnhalteapparates führt und dass diese Entzündungskaskade schwer zu stoppen ist.
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Der Referent stellte eine retrospektive Studie vor, die zeigt, dass die überschiessende Immunabwehr mit Padma Circosan moduliert werden kann.
Tibetische Arzneimittel in der Alltagspraxis
Die Anwendungsmöglichkeiten der tibetischen Arzneimittel in der Alltagspraxis sowie verschiedene Fallberichte stellten Ärzte und Ärztinnen sowie ein Apotheker in ihren Referaten vor. Dabei ging es um ganz unterschiedliche Beschwerden.
Der Psychiater Dr. med. Jens Tönnemann, Akademie für Traditionelle Tibetische Medizin, Österreich, referierte über Tibetische Medizin in der psychiatrischen Praxis. Zuerst stellte er zwei Fallberichte vor. Im ersten Fall behandelte er eine 37-jährige Patientin, die an einer posttraumatischen psychiatrischen Belastungsstörung und zusätzlich an einer sexuellen Dysfunktion litt, erfolgreich mit Padma Digestin und dem Padma Nerventonikum. Im zweiten Fall ging es um einen 63-jährigen Patienten mit rezidivierenden depressiven Störungen nach einen mikrochirurgischen Eingriff und beruflichen Problemen. Neben einer biopsychosozialen Behandlung durch Fachleute verordnete er dem Patienten zusätzlich Padma 28, Padma Digestin sowie das Padma Nerventonikum. Damit erzielte er einen grossen Erfolg. Im zweiten Teil seines Referates ging er auf die Gründe ein, warum sich viele Menschen mit Komplementärmedizin behandeln lassen wollen. Weiter erläuterte er, dass die TTM inhaltlich sehr auf Konzepte wie Komplexität, biopsychosoziale Aspekte, Psychosomatik, Interdisziplinarität, Multi Target und so weiter ausgerichtet sei.
Dr. med. Bettina Kneip, Institut für Naturheilkunde, Universität Zürich, stellte zwei Fallbeispiele vor: Mit Padma Nerventonikum bei menopausalen Beschwerden nach Mammakarzinom und antihormoneller Behandlung referiert sie über eine 54-jährige Patientin, die nach Mammakarzinom und antihormoneller Behandlung seit etwa 1 1/2 Jahren an verschiedenen menopausalen Beschwerden litt, ausserdem an Herzrasen und rezidivierenden Palpationen sowie an hoher Pulsbeschleunigung bei kleinsten Anstrengungen. Eine Behandlung mit Crataegus und Terminalia arjuna wurde nach sechs Wochen wegen ausblei-
benden Erfolgs abgebrochen und zur Behandlung der im tibetischen Sinne als rLung-Störung charakterisierten Symptome durch das Padma Nerventonikum (2 x 1 Kapsel) ersetzt. Nach 4 Wochen wurde eine deutliche Verbesserung der menopausalen Beschwerden festgestellt. Auch die kardialen Symptome hatten sich sehr verbessert. Die Patientin verspürte diese nur noch bei sportlicher Betätigung und ausserdem viel schwächer als vor Therapiebeginn. Im zweiten Fallbericht Padma Circosan bei zytostatikainduzierter Dysästhesie und Ödemen der Hände berichtete sie von einer Anwendung von Padma Circosan bei einer 46-jährigen Patientin, die an zytostatikabedingten Parästhesien und Ödemen an beiden Händen litt. Diese Beschwerden wurden mit Padma Circosan (3 x 2 Kapseln) behandelt. Nach 2 Wochen war die Dysästhesie schon deutlich besser, und nach 5 Wochen waren sowohl die Dysästhesie wie auch die Ödeme verschwunden.
Med. pract. Sarah Monz, Paramed, Baar, berichtete im Referat Tibetische Arzneimittel bei migränoiden Kopfschmerzen und medikamenteninduzierter Obstipation ebenso von zwei Fällen aus der Praxis: Die eine Patientin litt seit Jahren an einem Pelvic-PainSyndrom, das durch eine reaktive Depression und weitere psychische Probleme stark beeinflusst wurde. Dazu kamen noch belastende Familienereignisse und gastroenteritische Infekte mit Antibiotikatherapien, in deren Folge bei der Patientin Darmtenesmen und Obstipation auftraten. Die Einnahme von herkömmlichen Laxanzien führte zu schmerzhaften Blähungen und häufigen Stuhlgängen, was eine sekundäre Anorexie auslöste. Erst eine Behandlung mit Padma Lax führte dann zu einer stabilen und anhaltenden Stuhlfrequenz ohne zu häufige Stuhlgänge und ohne anhaltende Blähungen. In der Folge konnte eine Darmsanierung und eine Behandlung der Depression eingeleitet werden. Die andere Patientin litt aufgrund muskulärer Dystonie seit 4 Jahren während 5 bis 6 Tagen pro Woche an einem Dauerkopfschmerz. Ab einer gewissen Schmerzintensität führte das bei der Patientin zu Übelkeit und Erbrechen, was manchmal eine Intoleranz für Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme bewirkte. Zur Behandlung der Kopfschmerzen und der muskulären Dysbalance wurden verschiedene komplementärmedi-
zinische Behandlungen durchgeführt. Für ihre gastrointestinalen Beschwerden erhielt die Patientin während 6 Monaten Padma Digestin (morgens 2 Kapseln). Schon nach 2 Wochen verbesserte sich der Spannungskopfschmerz deutlich. Übelkeit und Erbrechen traten nicht mehr auf, und die Patientin konnte sich normal ernähren.
Dr. pharm. Christoph Bachmann, der Autor dieses Berichts und Apotheker in Luzern, referierte über Beratungskompetenz: tibetische Arzneimittel in der Apotheke und stellte Möglichkeiten vor, wie man als Apotheker die tibetischen Medikamente Padma 28, Padma Digestin und Padma Lax in der Apotheke erfolgreich einsetzen kann. Eine gezielte Einnahmeempfehlung kann bei langwierigen Beschwerden zu spektakulären Erfolgen führen, die mit zwei Fallbeispielen dokumentiert wurden.
Dr. med. Klaus Mayer, Gefässchirurg,Wolfsberg AT, stellte mit Padma Circosan bei Stenosen und Reststenosen von Beinarterien zwei Fälle von Patienten vor, die an Stenosen der Beinarterien litten. Bei einem 66jährigen Patienten wurde zuerst eine Claudicatio rechts mit einer Gehstrecke von 20 Metern festgestellt, die mittels einer Ballondilatation behandelt wurde. Nach einem Jahr trat eine Claudicatio links auf. Vor einer geplanten Bypassoperation links wurde der Patient mit täglich 2 x 2 Padma Circosan behandelt. Die Wadenschmerzen besserten sich stetig, und nach einem Jahr war die Claudicatio verschwunden, die geplante Operation konnte abgesagt werden. Der zweite Patient, 68 Jahre alt, mit bestehender Hypertonie klagte über Schmerzen im linken Vorfuss bis zum Knie nach einer Gehstrecke von etwa 200 Metern. Der Patient erhielt dieselbe Therapie. Nach 3 Monaten waren die Beschwerden unverändert, die Kompensation hatte sich aber verbessert. Nach 5 Monaten hatte sich die Gehstrecke deutlich verlängert, nach einem Jahr betrug sie 500 Meter.
Zusammenfassung
Die Referate dieser Konferenz haben die Vielfalt der Tibetischen Medizin und seine Prinzipien rLung,Tripa und Beken sowie die Einteilung in Heiss und Kalt gezeigt. Diese Prinzipien erinnern an die Vier-ElementeLehre, die jahrhundertelang die Grundlage der westlichen Medizin war. Trotz der Unterschiede darf die Tibetische Medizin
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in Anspruch nehmen, auch Teil der evidenzbasierten Medizin zu sein. Die Referate über die verschiedenen klinischen Studien zeigten das deutlich. Die Konferenz hat auch die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der tibetischen Medikamente in der Alltagspraxis und in der Apotheke gezeigt, die oft besonders bei chronischen
und komplizierten Beschwerden den Patienten Linderung oder sogar Heilung verschaffen können. Neben der Anwendung bei den registrierten Indikationen kann eine vertiefte Kenntnis der tibetischen Medikamente auch zu weiteren Anwendungen mit spektakulären Erfolgen führen. ◆
Anschrift des Verfassers Dr. Christoph Bachmann Hirschmattstrasse 46 6003 Luzern c.a.bachmann@bluewin.ch
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