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Politforum: Xundheit in Bärn
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POLITFORUM

Qualitativ schlechte Imitationsprodukte aus Indien – Gesundheitsrisiko und hohe Kosten

INTERPELLATION vom 20.9.2012
Margrit Kessler Nationalrätin GPS Kanton St. Gallen
Immer mehr Menschen beziehen Medikamente aus dem Ausland, vor allem aus Indien. Laut Swissmedic werden die interessierten Benutzer, die auf den indischen Webseiten Medikamente bestellen wollen, irregeführt. Es wird der Bezug aus vertrauenswürdigen europäischen Ländern vorgetäuscht. Auch wenn angeblich europäische Originalmedikamente angeboten werden, erhalten die Besteller meistens qualitativ schlechte Imitationsprodukte aus Indien. Bei den Betreibern der Webseiten handelt es sich in aller Regel

um Personen, die kein medizinisches Fachwissen haben und den illegalen Vertrieb der oft gesundheitsschädlichen Produkte ohne Skrupel aus rein kommerziellen Gründen betreiben. Am Zoll sind die illegalen Medikamentensendungen erkennbar. Die Zollbeamten haben aber für den Privatgebrauch keine Möglichkeit, die Arzneimittelimporte zu beschlagnahmen oder die Empfänger vor dem gesundheitsgefährdenden Inhalt zu warnen. Die Swissmedic rechnet laut Hochrechnungen mit jährlich über 50 000 illegalen Medikamentensendungen. Bezieht ein Bürger Medikamente aus dem Ausland, trägt er das gesundheitliche Risiko, die Allgemeinheit muss hingegen die verursachten Kosten mitfinanzieren. Es ist bekannt, dass die meisten medizinischen Zwischenfälle auf eine fehlerhafte Medikation zurückzuführen sind. Neu kommen noch die verschmutzten Medikamente aus dem Ausland dazu.

Wir haben Hinweise, dass Schweizer Ärzte in Indien Medikamente bestellen und diese ihren Patienten abgeben. Die Patientensicherheit ist in diesen Fällen nicht mehr gewährleistet. Deshalb stelle ich folgende Fragen: 1. Ist es möglich, illegale Medikamentensen-
dungen, die an Ärzte adressiert sind, nachzuverfolgen? 2. Wäre es möglich, dass am Zoll ein Warnhinweis auf die entsprechenden Sendungen angebracht wird? «Achtung, illegaler Vertrieb! Inhalt enthält möglicherweise gesundheitsschädliche Substanzen!» 3. Was gedenkt der Bundesrat gegen den illegalen gesundheitsschädlichen Medikamentenbezug für den Privatgebrauch zu unternehmen?
Stand der Beratung: Im Plenum noch nicht behandelt

Swissmedic – Anreiz zur Käuflichkeit?

FRAGE vom 30.5.2012
Bea Heim Nationalrätin SP Kanton Solothurn

Der BGE vom 12. April 2012 untersagt der Swissmedic die Kontrolle der gesetzlichen Pflicht für Ärzte/Apotheken, Rabatte auf Medikamente an Patienten/Endkunden weiterzugeben, und negiert die Strafnorm Artikel 54 HMG. Das verhindert die Durchsetzung von Artikel 33 HMG und Artikel 56 KVG, inklusive des WZW-Artikels im KVG. Patienten riskierten, nicht das beste Medikament zu erhalten,

sondern nur jenes, das der Praxis/Apotheke am meisten Rabatt einbringt, so eine mediale Kritik.
Wie beurteilt der Bundesrat die Folgen dieses BGE?

Die Antwort von Bundesrat Alain Berset:

Selon l'article 33 de la loi sur les produits thérapeutiques, il est interdit d'octroyer, d'offrir ou de promettre des avantages matériels aux personnes qui prescrivent ou remettent des médicaments ainsi qu'aux organisations qui emploient de telles personnes. Par contre, la loi, à l'article 33, admet les rabais usuels dans le commerce et justifiés économiquement qui se répercutent directement sur le prix. 
Swissmedic, qui est l'autorité d'exécution dans ce domaine, considérait, selon l'interprétation qu'elle faisait du texte de loi, que les rabais accordés lors de l'achat de médicaments de-

vaient être répercutés sur le prix demandé au consommateur, au patient ou à son assureur. Dans son arrêt du 12 avril 2012, le Tribunal fédéral constate toutefois que les dispositions de la loi sur les produits thérapeutiques en vigueur ne sont pas suffisantes pour permettre d'exiger la répercussion des rabais sur le prix payé par le client final. Suite à cet arrêt, Swissmedic doit donc adapter sa pratique. Elle renoncera dorénavant à vérifier la répercussion des rabais. Ainsi, ce sont les assurés ou les assureurs qui devront requérir, au cas par cas, la répercussion des rabais au sens de l'article 56 ali-

néa 3 lettre b de la loi sur l'assurance-maladie. 
Le Conseil fédéral est d'avis qu'il est souhaitable, dans le cadre de la révision ordinaire de la loi sur les produits thérapeutiques, de clarifier la question de l'octroi de rabais et de prévoir une disposition exigeant explicitement leur répercussion sur le prix final. Une telle disposition était contenue dans le projet de loi envoyé en consultation. Le Conseil fédéral soumettra un projet de message aux Chambres fédérales en septembre 2012.

XUNDHEIT IN BÄRN

ARS MEDICI 22 ■ 2012 1219