Transkript
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Rosenbergstrasse
Unsere in die Jahre gekommene, aber immer noch schöne Nachbarin, mit feinem Lächeln: Mein kosmetisches Geheimnis: einmal täglich Photoshop Day Cream – entfernt Falten und Krähenfüsse zuverlässig.
LLL
Weihnachten ist als Fest längst vorbei. Es bleibt die Erinnerung, dass an diesem Tag – zum 2018. Mal – eine Geburt gefeiert wurde. Fast zur selben Zeit sorgt die Idee eines neuen UN-Pakts für Unruhe. Der Pakt «zur Abschaffung der nationalen Souveränität in Abtreibungsfragen». Basierend auf einer 2018 veröffentlichten Erklärung der Menschenrechtskommission der UN. Die Regierungen der Welt werden darin aufgefordert, Abtreibung zu entkriminalisieren, da sie zum «Grundrecht auf Gleichheit, Privatsphäre, sowie körperliche und geistige Unversehrtheit» gehöre und «Voraussetzung für die Ausübung anderer Rechte und Freiheiten» sei. Das UN-Dokument fordert, Abtreibung staatlich zu subventionieren, verlangt, dass die Tötung ungeborener Kinder kein Straftatbestand sein dürfe und will die Gewissensfreiheit von Ärzten in dieser Frage abschaffen. Gesetze, die das Lebensrecht der Ungeborenen schützen, seien, so heisst es, «diskriminierende Hinterlassenschaften religiöser und kultureller Normen».
LLL
Nein, man muss nicht religiös sein, man kann auch als Atheist einen solchen Umgang mit – sehr sehr kleinen, nicht protestfähigen, weil dummerweise noch ungeborenen – Menschen für eine moderne Form des Faschismus halten. (Keine Ahnung, was Faschismus ist, aber wenn’s ihn gibt, dann hier.)
einen «mutig motivierenden, minimal müden, mehrheitlich milden, medizinisch mässigen, mystisch mehrdeutigen, märchenhaft mirakulösen Montag mit maximaler Magie!» (Der melancholische Morgen-Muffel freut sich und meint dazu: Merci!)
LLL
Chinesische Weisheit: Wer bestimmt, Mann oder Frau? Ganz einfach: Der Mann regelt die grossen Sachen, die Frau regelt die Details. Und da das Leben zu 90 Prozent aus Details besteht …
LLL
Wie wär’s, das neue Jahr mal nicht mit guten Vorsätzen, sondern mit einem neuen Laster zu beginnen? Eines, nach dem es Sie schon lange gelüstet hat. Sie könnten zum Beispiel häufiger mal eine Zigarre rauchen oder täglich zwei, drei Glas Portwein trinken oder zweimal im Jahr ins Spielcasino gehen oder oder … Warum? Weil, wie ein psychologisch gut ausgebildeter Freund meint, ein Laster zwar niemanden zu einem besseren, aber manchen zu einem angenehmeren Menschen macht. Hat er nicht Recht? Sind es nicht gerade die Sauberen, Lasterfreien, Asketischen, die die Welt zu einem öden und freudlosen Ort machen? Vor allem, wenn sie ihre eigene (meist eh nur angebliche) Lasterlosigkeit zur allgemein verbindlichen Norm zu erheben versuchen.
LLL
Apropos Psychologie: Er: «Scheisse!» – Sie: «Du musst positiv denken!» – Er: «Schöne Scheisse!» – Sie: «Na also, geht doch.»
LLL
des Ersten Weltkriegs, starben an der Spanischen Grippe vermutlich mehr Menschen als im Krieg: zwischen 20 und 50 Millionen. Die Grippe kam in zwei Wellen – im Frühjahr und im Herbst/ Winter. Möglicherweise wurde sie von amerikanischen Soldaten im letzten Kriegsjahr aus den USA zu uns eingeschleppt. Es gab keine Therapie dagegen. Natürlich auch keine Impfung. Tödlich war sie verblüffenderweise vor allem für junge Leute. Einzig Aspirin (seit 1899 unter diesem Markennamen bekannt) vermochte, so es denn erhältlich war, etwas Linderung zu bringen. Das einzig Positive: Die Spanische Grippe war im Ersten Weltkrieg quasi eine neutrale «Waffe»; sie wütete in allen Heeren gleich und trug so möglicherweise dazu bei, den Krieg wenigstens nicht noch zu verlängern.
LLL
Die frivole Gisela: Dieselben Väter und Mütter, die sich einerseits freuen, andererseits darüber amüsieren, dass ihre Kleinen ans Christkind und an den Osterhasen glauben, glauben, was im Fernsehen zu sehen ist und was in den Zeitungen steht. Sie glauben, jeder wachse aus dem Christkind- und dem OsterhasenAlter hinaus. Dabei sind sie der lebende Gegenbeweis. Nur merken sie’s nicht.
LLL
Und das meint Walti: Morgen werde ich fünfzig – das erste Drittel ist um …
Richard Altorfer
LLL
Ein lieber ärztlicher Bekannter auf Facebook wünschte allen Freunden
Es gibt kaum mehr Menschen, die sich daran erinnern können, aber es ist nicht
so abwegig, mal wieder daran zu denken:
Vor gut 100 Jahren, im Jahr 1918, am Ende
8 ARS MEDICI 1+2 | 2019