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EDITORIAL
IMPRESSUM
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Redaktion Dr. med. Adela Žatecky (AZA) E-Mail: a.zatecky@rosenfluh.ch
Sekretariat Silvia Tomasi Tel. 052-675 50 60, Fax 052-675 50 61 E-Mail: s.tomasi@rosenfluh.ch
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Dr. med. Marguerite Krasovec Rahmann FMH Dermatologie und Venerologie Schlieren (ZH)
Dr. med. Bettina Rümmelein Fachärztin Dermatologie FMH Präsidentin SGML Kilchberg (ZH)
Wissenschaftlicher Beirat: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Siegfried Borelli, Davos Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier, Zürich Prof. Dr. med. Ralph M. Trüeb, Wallisellen Prof. Dr. med. Brunello Wüthrich, Zollikerberg
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Anzeigenregie Janine Clausen Tel. 052-675 50 65, Fax 052-675 50 51 E-Mail: j.clausen@rosenfluh.ch
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SZD ist eine eingetragene Marke Erscheinungsweise: 5-mal jährlich
19. Jahrgang, Heft 2/2018, ISSN 2296-6560
SZD ist online einsehbar unter www.rosenfluh.ch
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© Rosenfluh Publikationen AG 8212 Neuhausen am Rheinfall Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags.
Die Schweizer Zeitschrift für Dermatologie und Ästhetische Medizin geht an alle Dermatologen, Allgemeinärzte, Allgemeininternisten sowie teilweise an die Gynäkologen der Deutschschweiz.
Menschlichkeit im Zeitalter von Hightech?
Liebe Leser, auch in diesem Jahr haben wir für Sie ein Schwerpunktheft zum Thema Lasermedizin und andere apparative Verfahren zusammengestellt. Die meisten Artikel in diesem Heft sind Handouts oder Kongressberichte vom diesjährigen Jahreskongress der SGML. Wenn man die Berichte in dieser geballten Form durchliest, dann spürt man, wie perfektioniert die Medizin auf diesem Gebiet in den letzten Jahren geworden ist. Wir können heute gezielt Hautdefekte setzen oder eben bei intakter Epidermis die Gewebeschichten darunter angehen. Wir können die Defekte, die wir setzen, sowohl bezüglich der Tiefe als auch der Intensität steuern. Und wir haben immer mehr Wellenlängen zur Auswahl, mit denen wir auch gezielt bestimmen können, welche Pigmente wir mit unseren Laserstahlen treffen wollen. Nicht jeder findet das jetzt wirklich grossartig und beruhigend. Es gibt auch Menschen, denen der Gedanke an HightechApparatemedizin Unbehagen bereitet. Das liegt wohl auch daran, dass zum Menschsein eine gewisse Nichtperfektion dazugehört. Und es sind gerade Schwächen und die kleinen Fehler, die Menschen zu Menschen und daher sympathisch machen. Dass kleine Fehler sympathisch machen, konnte im vergangenen Jahr sogar in einer Studie gezeigt werden (1): Darin untersuchten Forscher, wie Menschen auf unterschiedlich programmierte humanoide NAO-Roboter reagierten. Die Roboter, mit denen die Probanden interagierten, wurden entweder auf Perfektion programmiert oder eben darauf, auch einmal kleine Missgeschicke zu «machen». Über Videoaufnahmen der Interaktionen, über Interviews und Bewertungen der Probanden wurde die Beliebtheit, die «Menschlichkeit» und die Intelligenz der Roboter bewertet. Dabei zeigte sich, dass die etwas tollpatschigen Roboter nicht als weniger intelligent eingestuft wurden. Zwar wurde die Ungeschicke der Roboter von den Probanden registriert, dadurch wurden diese Roboter jedoch als sympathischer im Vergleich zu ihren fehlerfrei agierenden Ebenbildern beurteilt. Die Forscher erklären dieses Paradoxon mit dem so genannten Pratfall-Effekt:
Wirkt man auf sein Gegenüber bereits attraktiv und begeht aber ein peinliches Missgeschick – eine umgekippte Kaffeetasse zum Beispiel – dann steigert dies zusätzlich die Attraktivität. Wirkt man dagegen zu perfekt, erzeugt das im Anderen mitunter Neid und Minderwertigkeitsge-
fühle. Fazit der Roboterforscher: Etwas weniger Perfektionismus würde zu glaubwürdigeren und sympathischeren Roboter-Charakteren führen und eine natürlichere Interaktion ermöglichen. Was lehrt uns das? Sicher sollen wir mit unseren HightechGeräten nach Möglichkeit keine Fehler machen. Aber ich denke, wir sollten gerade in der apparativen Medizin, quasi als Gegenpol, unsere Menschlichkeit dem Patienten gegenüber viel mehr und bewusst zum Ausdruck bringen. Empathie ist gerade an perfekten Apparaten wohl noch viel mehr als im klassischen Ärztealltag gefordert, um trotz der kalten Perfektion der Apparate die Menschlichkeit zu bewahren. In diesem Sinne schliesse ich mit einem Zitat des kürzlich verstorbenen Astrophysikers Stephen Hawking: «Die menschliche Eigenschaft, die ich am liebsten verstärken würde, ist die Empathie. Sie vereint uns in einem friedlichen, liebenden Zustand.»
Herzlichst, Ihre Adela Žatecky
Referenz: 1. Mirnig N et al.: To Err Is Robot: How Humans Assess and Act toward an Erroneous Social Robot. Front Robot AI 2017; https://doi.org/ 10.3389/frobt.2017.00021
Abbildung: In der Interaktion mit humanoiden Robotern empfanden die menschlichen Probanden diejenigen Roboter als sympathisch, denen nach entsprechender Programmierung kleine Missgeschicke passierten. Foto: © Center for Human-Computer Interaction
SZD 2/2018
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